28.11.2004
4:1 in Karlburg II
13 Punkte, 27:41 Tore, 15. Platz (Tabelle)
Tore: 1:0 (50.) Andre Plawky, 1:1 (59.) Christoph Schön, 1:2 (66.) Florian Sauer, 1:3 (69.) Christoph Schön, 1:4 (77.) Stefan Schön
Mit einem unerwarteten Überraschungs-Coup konnte die DJK Reuchelheim ihre Serie mit neun Spielen ohne Sieg endlich beenden. Vor Beginn des Spiels jedoch gab es erstmal lange Gesichter, da Markus Wecklein einfach nicht erschienen war. Er tauchte zwar vor Beginn der zweiten Halbzeit auf, machte aber keinerlei Anstalten die Manschaft an diesem Nachmittag zu unterstützen. Leider ist Fußball keine Individualsportart sondern Mannschaftssport und da kann man sich, vor allem bei der immer noch angespannten Personallage, solche Eskapaden nicht erlauben. Aber nun zu den schönen Dingen im Leben eines Reuchelheimers Spielers dieser Tage.
Die DJK musste gegen den Tabellenführer auf dessen Ausweichplatz auflaufen und hatte sich viel vorgenommen nach der Blamage gegen Arnstein. Und die DJK spielte im ersten Durchgang eine gute Partie. Entgegen den letzten Spielen stand man hinten drin sehr sicher, vor allem, da sich die Mittelfeldspieler dieses Mal mehr an die defensive Marschroute des Trainers hielten. So konnte Karlburg im gesamten ersten Abschnitt nur einen einzigen Torschuss verzeichnen der dann vom ansonsten fast arbeitslosen Reuchelheimer Keeper pariert wurde. Auf der anderen Seite hatte die DJK Pech bei ihren drei bis vier dicken Torchancen. Aber man merkte, dass man hier nicht als Kanonenfutter enden würde.
So begann man auch die zweite Hälfte. Wurde in der ersten Hälfte noch sehr viel über den Schiedsrichter gemeckert war diese Reuchelheimer Unart in der zweiten Hälfte wie weggeblasen. Alle waren dicht bei ihren Männern (ein großes Sonderlob für Klaus Sauer und in der zweiten Hälfte auch für Frank Bohla), das Mittelfeld deckte so ziemlich alles zu was auf das Reuchelheimer Tor zurollte. Dennoch ging der Gastgeber mit einem Steilpass in die Spitze in Führung bei dem der Reuchelheimer Keeper die berühmte Fußspitze zu spät am Ball war und den Ball passieren lassen musste. Aber praktisch im Gegenzug konnte Christoph Schön mit einem herrlichen Links(!)schuss den Ausgleich erzielen. Dann gab es die wohl entscheidende Spielszene. Einen Foulelfmeter konnten die Karlburger nicht verwandeln und kurz drauf erzielte die DJK innerhalb von zehn Minuten drei herrlich herrausgespielte Tore. Hierbei konnte sich unser Sturmtrio Stefan und Christoph Schön und Florian Sauer in der gegnerischen Hälfte fast nach belieben austoben und taten dies auch mit herrlichem Kombinationsfußball, den man in den Reuchelheimer Reihen schon seit langem nicht mehr gesehen hat.
Wenn man diese Leistung auch noch im letzten Spiel dieses Jahres gegen Obersfeld abrufen kann, kann man diese drei unerwarteten Punkte noch vergolden und sich eine gute Ausgangsposition für das Jahr 2005 schaffen. Aber Obersfeld hat vom Hinspiel noch was gutzumachen und wird mit Sicherheit alles andere als ein leichter Gegner werden.
14.11.2004
1:3 gegen Arnstein
10 Punkte, 23:40 Tore, 15. Platz (Tabelle)
Tore: 0:1 (36., Foulelfmeter) Tobias Willert, 0:2 (64.) Tobias Willert, 0:3 (67.) Jörg Willert, 1:3 (69., Foulelfmeter) Stefan Schön
Die Talfahrt der DJK Reuchelheim geht trotz Lichtblicken bei der Personaldecke unaufhaltsam weiter. Mit einer über weite Strecken indiskutablen Leistung verspielt die Mannschaft eine weitere Chance um den Tabellenkeller verlassen zu können. Zu Beginn der Partie schienen die Hausherren das Spiel noch offen gestalten zu können, aber nach dem 0:1 durch einen völlig unnötigen Elfmeter brachen alle Dämme. Mit einem stümperhaften Defensivverhalten lud die DJK ihren Gegner praktisch zum Toreschießen ein. Bereits in der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte wurde so munter nach vorne gestürmt, dass man doch glatt vergessen hatte, dass man dabei auch wieder zurücklaufen muss. Und was den Derby-Charakter dieses Spiels angeht...es war ein Bombenwetter, Zuschauer fanden sich zu Hauf in Reuchelheim ein und es war ein schönes Abstiegsduell. Aber wer dachte, dass würde die Mannschaft motivieren sah sich, zumindest auf Reuchelheimer Seite, getäuscht. Seltsam emotionslos fügte man sich in sein Schicksal und verfiel wieder in die Lethargie des Karlstadt Spiels.Dementsprechend viel die Halbzeitansprache des Trainers aus.
Es muss wohl am Dialekt gelegen haben, dass die meisten die Anweisungen in keinster Weise befolgten, denn die Abwehr wurde noch mehr entblößt als es schon in der ersten Hälfte der Fall war. Keeper Andreas Steiner spielte quasi als Torwart-Libero und so war es nur eine Frage der Zeit, bis die Tore fallen würden. Es wurde zwar ein klarer Elfmeter für Arnstein nicht gegeben, aber davon ließen sich die Gäste nicht beirren. Ein langer Ball über die mal wieder völlig aufgerückte Reuchelheimer Abwehrreihen nahm der Arnsteiner Stürmer direkt als Lupfer über den herrausgeeilten Reuchelheimer Keeper und beförderte den Ball ins verwaiste Tor. Kurz darauf wurde hinten wieder alles mit einem einzigen Steilpass in Grund und Boden gespielt und auch dieses Mal hatten die Gäste keine Probleme den Ball im Tor zu versenken. Zwar gelang Stefan Schön noch der 1:3-Anschlusstreffer (mit seinem 100. Tor seit der Saison 98/99!), aber man hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass noch was passieren könnte. Zu einfaltslos wurden die Angriffe vorgetragen, meistens hohe Bälle in den Strafraum, und zu hilflos wirkten die Angreifer bei der Verwertung ihrer Chancen. Ganz im Gegenteil: die Arnsteiner hatten Konterchancen im fast schon Minutentakt und veräumten es, das Ergebnis noch wesentlich unfreundlicher zu gestalten.
Der Miene von Trainer Daniel Schweiger war zu entnehmen, was er von der Leistung der Reuchelheimer vor allem im zweiten Durchgang gehalten hat. Es ist müßig, die Totalausfälle an diesem Sonntag beim Namen zu nennen, aber manche sollten mal in sich gehen und sich überlegen, ob Alkoholexzesse am Vortag zu guten Leistungen beitragen oder ob berechtigte Auswechslungen zu kindischem Verhalten führen müssen. Aber auch für den Rest gilt: wie man sich in einem Derby so gehen lassen kann ist eigentlich unverständlich und der Lage des Vereins nicht angemessen. Es sind immerhin noch 16 (!) Spiele zu spielen und es gibt keinen Grund den Kopf jetzt schon in den Sand zu stecken und die Saison abzuhaken. Denn wer das tut, trägt nur dazu bei, dass alles nur noch viel, viel schlimmer wird als es eh schon ist.
07.11.2004
2:5 in Obersinn
10 Punkte, 22:37 Tore, 15. Platz (Tabelle)
Tore: 1:0 (12.) Christian Weikinger, 2:0 (14., Foulelfmeter) Christian Weikinger, 2:1 (16., Foulelfmeter) Stefan Schön, 2:2 (23.) Florian Sauer, 3:2 (68.) Andre Weikinger, 4:2 (80.) Christian Weikinger, 5:2 (89.) Christian Paul
Verletzte/Gesperrte/Urlaub: Michael Brendler, Martin Wittner, Christoph Schön, Andreas Rüger, Gunther Tietsch, Martin Hartmann
Tja...wenn schon Titanic, dann erste Klasse.
Im wichtigen Spiel gegen den Abstieg in Obersinn lief es 45 Minuten nicht schlecht für die DJK, doch in der zweiten Hälfte brachen dann alle Dämme. Bereits die ersten beiden Gegentore in Hälfte Eins sorgten für Zündstoff. Ein Freistoß wurde direkt ausgeführt während der Schiedsrichter die Reuchelheimer (die genau dies verhindern wollten, indem sie sich vor den Ball stellen wollten, bis die Mauer steht) vom Ball wegschickte. Keeper Andreas Steiner erreichte dann Ball nicht mehr richtig, so dass er vom Innenpfosten ins Tor prallte. Bei der zweiten Aktion stand wieder der Reuchelheimer Keeper im Mittelpunkt, der einen langen Ball in den Strafraum aus den Händen fallen ließ. Dieser Ball sprang einem Obersinner Stürmer vor die Beine und der Keeper versuchte ihn auf Kosten eines Fouls am Torschuss zu hindern. Der Schiedsrichter ließ jedoch Vorteil gelten, weil der Stürmer frei vor dem leeren Tor zum Schuss kommen konnte. Als dieser diese Chance jedoch nicht nutzte wurde nachträglich ein Elfmeter gepfiffen, der auch verwandelt wurde. Normalerweise gilt Vorteil oder Elfmeter...danach kochten die Gemüter hoch und der Schiedsrichter ließ sich an die Reuchelheimer Abwehrspieler zu der Aussage "Wir werden heute sicherlich keine Freunde mehr" hinreißen, womit seine Richtung des Pfeifens für den Rest des Spiels klar war. Die DJK hatte dennoch den Gegner in der ersten Hälfte eigentlich im Griff, die Mehrzahl an Torchancen, von denen auch zwei genutzt werden konnten, musste aber dennoch in der Pause einen vorentscheidenden Verlust mit der Auswechslung von Florian Sauer hinnehmen.
In Halbzeit zwei häuften sich dann die Fehlentscheidungen des "Unparteiischen" und fanden ihren Höhepunkt in zwei Platzverweisen für Reuchelheimer Spieler während ein Obersinner Spieler nach einer klaren Tätlichkeit direkt vor den Augen des Schiedsrichters mit gelb geahndet wurde. Nach diesen Aktionen war klar, dass es heute nichts mit Punkten werden würde. Die DJK kämpfte mit neun Mann tapfer weiter, dennoch musste man noch drei Gegentore hinnehmen, die in Unterzahl nicht zu verhindern waren.
Bitterer kann eine Niederlage wohl kaum ausfallen. Man reiste wieder mit einer absolut letzten Aufstellung nach Obersinn an, zog sich achtbar aus der Affäre, musste sich dann aber dem Mann in Schwarz geschlagen geben, der nun mal das Sagen auf dem Platz hat. Es war fast schon ein Wunder, dass nicht noch mehr wegen Meckerns vom Platz geflogen sind. Somit ist das erste wichtige Spiel des "Schlussspurts" verloren gegangen. Sollte sich die personelle Situation nicht bald ändern, wird sich daran auch nichts ändern. Schlimm ist dabei nur, dass man weiß, das in Bestbesetzung der Abstieg überhaupt kein Thema wäre und man eigentlich nur wegen der "Seuche 2004" auf dem vorletzten Platz steht.