02.12.2001

Saisonrückblick Teil I

Nach der Spielabsage gegen Burgsinn II beginnt die Winterpause ab sofort. Daher nun ein kleiner Rückblick auf die Hinrunde. Nach der durchwachsenen Saison im letzten Jahr und dem Abgang eines der besten Reuchelheimer Spielers, Markus Schulze-Hulpe, hatte man für dieses Jahr eigentlich nicht viel erwartet. Vor allem, nachdem sich die Suche nach einem neuen Trainer lange hinzog und es so schien, als sollte man keinen Trainer für ein vertretbares Entgeld bekommen. Mit Stefan Köbler, Bezirksligaspieler aus Eisingen, wurde dann aber doch kurz vor Beginn der Vorbereitung noch ein Freiwilliger gefunden, der unsere Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurück bringen sollte. Als dann auch noch Ex-"Stürmer" Andreas Steiner aus gesundheitlichen und sportlichen Gründen seine Rückkehr ins Tor verkündete, war man eigentlich frohen Mutes, dass es diese Saison besser klappen würde wie in der letzten. Auch der Trainer machte zu Beginn einen guten Eindruck. An ihm merkte man aber schnell, dass er bisher noch keine Mannschaft trainiert hatte, denn es fehlte in der gesamten Hinrunde ein Trainingskonzept, dass einen Verpflichtung als Trainer rechtfertigen würde. Als Spieler jedoch konnte er am Anfang der Saison einige Akzente setzen und war stark am Höhenflug der DJK beteiligt. Der nämlich begann am ersten Spieltag und hörte erst richtig bei der Niederlage in Müdesheim auf. Die DJK spielte wie ausgewechselt im Vergleich zur letzten Saison und hatte bereits nach zehn Spieltagen so viele Tore auf dem Konto wie in der gesamten letzten Saison. Einziger Wehrmutstropfen der ersten Spiele waren zweimal die Torhüter.

Im Spiel gegen Thüngen nahm sich Keeper Andreas Steiner eine gewaltige Auszeit und kostete der Mannschaft damit den Sieg und Thüngen (bis heute...) die erste und einzige Saisonniederlage. Seither jedoch konnte er seine Leistung trotz des gesundheitsbedingten Fehlens beim Training kontinuierlich steigern und rettete mittlerweile einige Punkte , so dass dieses Spiel, so ärgerlich es war, wohl langsam vergessen ist. Das andere Spiel war in Adelsberg, als Daniel Schweiger die abwesende Nummer Eins ersetzte und mit einigen Patzern eine ansonsten hervorragend spielende DJK um den Sieg brachte. Leider unterliefen diese Fehler gegen direkte Mitkonkurrenten um den Aufstieg, so dass man jetzt halt "nur" auf dem vierten Platz steht. Aber im großen und ganzen überwogen die positiven Aspekte der ersten Spiele. Da war zum einen eine hervorragende linke Seite, das Prunkstück der DJK. Peter Hartmann und Stefan Köbler bereiteten einen Treffer nach dem anderen vor und schossen selber noch wichtige Tore. In der Spitze stand ein Markus Wecklein, der im Gegensatz zur letzten Saison nicht nur physisch auf dem Platz stand. Er spielte sich in einen Rausch und erzielte einen Treffer nach dem anderen. Unterstützung bekam er dabei von Stefan und Christoph Schön. Ersterer konnte sich erst im Laufe der Saison steigern und wurde zum Ende der Hinrunde bester Mann auf dem Platz. Und Christoph stand dieses Jahr, anders als früher, im Schatten des Topscorers. Er schoss zwar auch einige Tore, konnte aber nicht so überzeugen wie sein Nebenmann. Aber dass er enorm wichtig für den Sturm der DJK ist, hatte man in den Spielen gemerkt, in denen er verletzungsbedingt gefehlt hatte.

Konsequenz der offensiven Spielweise der DJK waren natürlich viele Gegentore in den ersten Spielen. Dabei sah die Abwehr um Libero Martin Wittner nicht immer gut aus. Das lag aber nicht an der schlechten Leistung der Abwehr, sondern an der fehlenden Unterstützung durch das Mittelfeld. Aber die DJK hatte schnell gelernt, dass man nicht alles haben kann und man hat versucht immer mehr Tore zu schießen als der Gegner. Dementsprechend torreich und schön fürs Auge waren die Spiele der DJK. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Einer der wichtigsten Siege war wohl das 2:1 in Arnstein, bei dem die DJK mal nicht die spielbestimmende Mannschaft war. Da gab es keinen Offensivzauber und Chancen im Fünf-Minuten-Takt. Da gab es zum ersten Mal in der Saison eine wahre Abwehrschlacht, in der sich Klaus Sauer und Andreas Gehrig ihre Bestnoten für die Saison abholten. Aber mit der fehlenden Abwechslung beim Training ließ auch das spielerische Element der DJK von Spiel zu Spiel nach. Bis zum Spiel gegen Gauaschach konnte man sich kontinuierlich steigern. Nach diesem historischen 12:1-Sieg ging es jedoch bergab. Markus Wecklein traf (fast) gar nicht mehr und spielte auch nicht mehr mit dem Selbstbewusstsein wie am Anfang, Stefan Köbler konnte die Spitzen nicht mehr so gut einsetzen und büßte selber einiges seiner Torgefährlichkeit ein und auch Peter Hartmann schaltete einen Gang zurück. Folgerichtig bekam die DJK Ladehemmungen. Da es auch spielerisch nicht mehr rund lief und Spielmacher Stefan Schön sich verletzte kam es zu dem negativen Höhepunkt beim Auswärtsspiel in Müdesheim in dem die DJK alles vermissen lies, was sie am Anfang der Saison so stark gemacht hatte. Man war in der Folgezeit drauf und dran den Anschluss nach oben zu verlieren, kratzte aber noch rechtzeitig die Kurve. Mit zwei schwachen Spielen gegen Laudenbach und Büchold, die allerdings gewonnen wurden, und einem endlich wieder richtig starken Auftritt in Fellen konnte man am Ende des Jahres neun wichtige Punkte einfahren und ist jetzt nur noch zwei Punkte vom zweiten und dritten Platz entfernt. Da die direkten Konkurrenten Adelsberg, Arnstein und Müdesheim alle noch nach Reuchelheim müssen, kann man sich wohl auf eine enorm spannende Rückrunde freuen. Und seien wir doch mal ehrlich, wer hätte schon vor der Saison gedacht, dass die DJK mit dem besten Sturm der Liga um den Aufstieg mitkämpfen würde?