Reuchelheimer Rollenspiele
Vom Torhüter zum Torjäger geworden
von Thilo Wilke
Der einstige Kreisligist aus Reuchelheim kämpft weiter um den Klassenverbleib und muss aufgrund von Verletzungspech auf besondere Maßnahmen zurückgreifen. Kurios dabei, dass am vergangenen Wochenende eigentlich ein Torwart den entscheidenden Siegtreffer markierte. Doch es gibt weiter positives zu berichten, denn für die kommende Saison wurde ein Spielertrainer verpflichtet. anpfiff.info fragte deshalb nach.
Es waren 42 Minuten gespielt, als der eigentliche Reuchelheimer Ersatztorwart Alexander Weiß gegen den SV Rieneck das entscheidende Tor markierte. Das klang zuerst einmal kurios, aber aufgrund der prekären Personalsituation in Reuchelheim musste die Hausherren ihren eigentlichen Reservekeeper im Sturm aufbieten und der wiederum netzte eiskalt ein. „Aufgrund von zahlreichen Verletzungen müssen wir jede Woche umstellen. Aber dieses Tor hatten wir sehr gut rausgespielt“, sagt Reuchelheims Kapitän Julian Weidner rückblickend zum Siegtor. Mit dem Dreier im direkten Abstiegsduell konnte sich der Tabellenzehnte mehr Luft im Abstiegskampf verschaffen, doch reichte es nicht, um den Abstand auf den Relegationsrang und Duttenbrunn zu vergrößern, da der Konkurrent gleichzeitig gewann.

Sauers Ausfall wiegt schwer

Nichtsdestotrotz konnte Reuchelheim den Abstand zu den direkten Abstiegsrängen auf sieben Punkte wachsen lassen. „Der Sieg war absolut verdient, denn wir haben den Gegner größtenteils gut kontrolliert“, analysiert der Reuchelheimer Spielmacher weiter. Doch das Verletzungspech setzt dem früheren Kreisligisten weiter zu, denn gerade der Ausfall von Torjäger Florian Sauer ist nur schwer zu kompensieren. „Er ist der Dreh- und Angelpunkt in unserem Spiel und aufgrund seiner Torgefährlichkeit sind wir auch ein Stück weit abhängig von seinen Toren“, weiß Weidner. Mit 15 Saisontoren erzielte er gut ein Drittel aller Reuchelheimer Tore und ist somit kaum ersetzbar, so dass wie zuletzt der Ersatztorhüter „einspringen“ musste.



Weiter gute Chancen

Zum Ausfall des Torjägers gesellen sich weitere Stammkräfte, die auch nicht ohne Probleme ersetzbar sind. So fehlte zuletzt Sebastian Mayer verletzungsbedingt, der ansonsten zum Stammpersonal der Reuchelheimer Defensive gehört. Auch Spielführer und Vorlagengeber Weidner plagt sich mit Kniebeschwerden durch die Saison, so dass ein spielfreies Wochenende der Mannschaft personell gelegen kommt, auch wenn man dann der Konkurrenz tatenlos zusehen muss. „Ich hoffe, dass bis zum Spiel gegen den FV Thüngersheim der eine oder andere verletzte Spieler wieder zurückkommt“, ist Mittelfeldstratege Weidner gegenüber anpfiff.info noch optimistisch.

Das ist er auch, wenn er über die Aussichten seiner Mannschaft im Kampf um den Klassenerhalt spricht: „Unsere Chancen auf den direkten Klassenerhalt sind gut, denn die Motivation im Team ist weiter hoch und auch die Trainingseinheiten laufen gut.“ Dazu kommt, dass man mit dem FV Mittelsinn-Obersinn noch gegen einen direkten Konkurrenten spielt und so weiterhin alle Karten in der Hand hält. Auch die guten Leistungen machten den Verantwortlichen um Trainer Christopher Heafey zuletzt wieder Mut. „Man muss auch bedenken, dass wir viele junge Spieler haben, die gerade das erste Jahr bei den Aktiven spielen“, erklärt Weidner.

Neuer Spielertrainer

Trotzdem wäre gerade ein Sieg gegen Thüngersheim aus Reuchelheimer Sicht wünschenswert, denn sie möchte es nicht zum Showdown gegen den FV Mittelsinn-Obersinn kommen lassen. Am letzten Spieltag bekommen es die Reuchelheimer zudem mit dem FV Steinfeld/Hausen-Rohrbach und damit einem Aufstiegsaspiranten zu tun. „Wir haben ein Heimspiel gegen Thüngersheim. Deswegen rechne ich mir Chancen aus, auch da wir kämpferisch stark sind“, schaut Weidner bereits voraus. Jedoch hatte die DJK das Hinspiel in Thüngersheim mit 2:0 verloren.

Da kommt eine gute Nachricht als Motivation gerade recht, denn für die kommende Spielzeit konnte die DJK Reuchelheim einen neuen Spielertrainer verpflichten. „Die Mannschaft wird zusammenbleiben, dazu kommen die verletzten Spieler zurück und der neue Spielertrainer bringt uns bestimmt auch weiter“, sagt Weidner. Zum Kader stoßen drei Jugendspieler, welche die personellen Möglichkeiten erweitern. So sind die Chancen in der nächsten Spielzeit einen besseren Tabellenplatz zu erreichen, wieder angestiegen, sollte zuvor die Klasse gehalten werden.