Wird Reuchelheim durchgereicht?
„Es hätte besser laufen können“
von Thilo Wilke
So lange ist es noch nicht her, dass die DJK Reuchelheim ihren Aufstieg in die Kreisliga feiern konnte. Doch nur zwei Jahre danach muss die Mannschaft in der Kreisklasse ums Überleben kämpfen. Die vergangene Saison schlossen die Reuchelheimer als Sechster noch recht erfolgreich ab. Woran hapert es also, dass die DJK heuer auf einmal gegen den Abstieg spielt? Trainer Christopher Heafey stand Rede und Antwort.
„Ich bin nicht zufrieden, denn trotz der schweren Situation, hätte es besser laufen können“, meint Reuchelheims Trainer Christopher Heafey. Seine Mannschaft findet sich nach 13 Spielen auf Platz elf wieder und besitzt nur drei Punkte Vorsprung auf den unteren Relegationsrang. „Wir mussten neben schwerwiegenden Abgängen auch einige verletzte Spieler kompensieren“, sucht der Trainer nach Erklärungen für die bislang durchwachsene Runde. Neben den Abgängen von Kai Rickert nach Bayreuth, Christoph Walter in die Schweiz und Nicolai Weberbauer nach Gänheim fällt vor allem der Ausfall beider Innenverteidiger ins Gewicht. Thomas Knorz befindet sich im Auslandssemester, während Sebastian Manger verletzt fehlt.
Ausfälle nicht auszugleichen
„Diese zwei Innenverteidiger können wir leider nicht ersetzen“, lobt der Trainer seine Stammbesetzung, um gleichzeitig wieder an die schwierige Situation erinnert zu werden. Denn die Defensive ist die aktuelle Problemzone der Reuchelheimer. Mit 31 Gegentoren kassierte man hinten mehr, als man vorne erzielen konnte. 28 Mal zappelte der Ball im gegnerischen Netz. „Wir machen leichtsinnige Fehler, dazu haben wir Probleme im Spielaufbau“, spricht Heafey klare Worte. Jedoch ist das nicht verwunderlich, denn Abgänge und Verletzten werden vor allem durch Spieler aus der in der B-Klasse spielenden Reserve aufgefangen. So stieg Dominik Manger auf, um in der Abwehrreihe die beiden Fehlenden zu ersetzen.
Abhängig von Sauers Toren
Das dann noch nicht alles funktioniert, ist auch dem Trainer bewusst. „Trotzdem hätten wir mit einer konzentrierten Spielweise mehr Punkte auf dem Konto“, ist sich Heafey sicher. Doch Nachtrauern gilt nicht, denn am nächsten Wochenende muss die abstiegsgefährdete DJK ausgerechnet zum Tabellenersten reisen. Gegen den FV Steinfeld/Hausen-Rohrbach gilt es vor allem auf Jonas Müller zu achten, der mit elf Toren zu den gefährlichsten Stürmern der Liga zählt. „Wir wollen nicht verlieren, müssen aber einen guten Tag erwischen“, weiß Heafey um die Schwere der Aufgabe. Seine Taktik: „Hinten müssen wir besonders gut stehen und vorne Florian Sauer einsetzen.“ Zwölf Toren erzielte die Reuchelheimer Sturmspitze bereits.
Daher stehen und fallen die Resultate auch mit den Leistungen des torgefährlichen Angreifers: „Wir sind von seiner Form abhängig.“ Doch Heafey spricht von einem zusätzlichen Ass im Ärmel, denn zuletzt beförderte er seinen Spielführer Julian Weidner hinter die Spitzen, um für mehr Unterstützung der Angreifer zu sorgen. Das wirkte, denn nach drei Niederlagen wurde der FV Mittelsinn/Obersinn besiegt (5:2). Florian Sauer erzielte drei, Alexander Mock und Daniel Büttner per Foulelfmeter ein Tor. „Der Gegner lag aus dem Nichts mit 0:2 in Front“, wundere sich Heafey noch. Doch es folgte eine starke zweite Halbzeit seiner Mannen. „Der Sieg war absolut verdient, der Gegner deutlich unterlegen.“ Ob sich das wiederholen lässt?

DJK-Kapitän Julian Weidner (li.) DJK-Kapitän Julian Weidner (li.) wurde zur Unterstützung hinter die Spitzen gezogen.