Reuchelheims Kaptain Julian Weidner
Seit Kindesbeinen bei der DJK
von Thilo Wilke
Erst am Sonntag ließ die DJK Reuchelheim mit einem 4:0-Auswärtssieg in Fellen wieder aufhorchen. Doch Tabellenplatz acht entspricht nicht dem Leistungsniveau der Grünweißen. Das weiß natürlich auch Kaptain Julian Weidner, der mit anpfiff.info über die Vergangenheit und Zukunft der DJK sprach, aber auch über seinen fußballerischen Werdegang, denn nur um Haaresbreite wäre er bei einem anderen Verein gelandet.
Vorsprung ausgebaut
"Wir wollen den Vorsprung auf Fellen ausbauen", hatte Spielführer Julian Weidner bereits im Vorfeld der Partie gegen die DJK Fellen betont. Das gelang seiner Mannschaft und ihm am Sonntag eindrucksvoll. Spielführer Weidner führte die von Christopher Heafey gecoachte Elf zu einem 4:0-Auswärtssieg. Die Vorrausetzungen vor der Partie waren klar, denn Fellen war als Tabellenvorletzter zum Siegen verdammt und die Reuchelheimer wollte ihren Vorsprung auf die Abstiegsränge wahren. Dementsprechend formulierte der Kaptain die erfolgreiche Marschroute vor dem Spiel: "Wir müssen dagegenhalten und kämpfen, dann haben wir eine gute Chance". Mit dem Sieg kletterte der Absteiger auf Platz acht und hat nun somit sechs Punkte auf den Relegationsplatz Vorsprung.
Das ist auch das Ziel des ehemaligen Kreisligisten, denn der Absteiger wollte vermeiden, direkt in die A-Klasse durchgereicht zu werden. "Wir wollen zuerst den Klassenerhalt erreichen und wenn möglich die Saison mit einem Mittelfeldplatz abschließen", so Weidner. Das dabei keinem Angst und Bange werden muss, zeigt die Statistik des Jahres 2013, denn seit Jahresanfang ist die DJK ungeschlagen und holte aus drei Spielen sieben Punkte. "Wir hatten eine gute Wintervorbereitung", bestätigt der Kaptain die Form seiner Mannschaft.
Gerade an und um die Defensive konnte innerhalb der spielfreien Zeit gearbeitet werden. Das war auch dringend von Nöten, denn der Absteiger hatte mit der neuen Liga anfangs enorme Probleme und fand sich bereits nach wenig gespielten Begegnungen auf einem Abstiegsplatz wieder. "Wir haben ein neues System eingeführt, dazu kamen Verletzte und immer wieder abwesende Studenten", kennt Weidner die Gründe der durchwachsenen Anfangsphase der Saison. Hinzu kamen Abgänge wie Christian Schäfer, so dass gerade in dieser Zeit der anvisierte Mittelfeldplatz in Gefahr war.
Tendenz steigend
Doch die DJK konnte nicht umsonst ein Kreisligajahr verbuchen, so dauerte es einige Spiele bis sich die Mannschaft fand, ehe man Tabellenplatz um Tabellenplatz gut machen konnte. "Unser Potenzial ist höher anzusiedeln als es der Tabellenstand zeigt", kennt auch Weidner die Qualität seiner Mannschaft und fügt hinzu: "Wir haben eine junge Mannschaft, die seit der Jugend zusammen spielt". Dabei ist der 24-Jährige einer der Älteren im Team, weshalb schwankende Leistungen durchaus nachzuvollziehen sind. Dennoch sieht der Spielführer auch Verbesserungspotenzial innerhalb seiner Mannschaft: "Wir bekommen noch zuviel Gegentore". Erstaunlich dabei ist, betont Weidner, dass man vergangene Jahre eine solide Defensive besaß, doch hat der Abstieg wohl Spuren hinterlassen. "Das Spiel nach vorne ist gut aber auch noch verbesserungswürdig". Doch wie bereits bestätigt, arbeiteten die Grün-Weißen Kicker bereits in der Winterpause daran, sodass man im neuen Jahr lediglich ein Gegentor bekam und sechs Eigene bejubeln durfte. Scheint so, als hätte Trainer Heafey die richtigen Methoden gefunden.
Jetzt der Härtetest
Zu einem echten Härtetest wird es dann am kommenden Sonntag kommen, wenn mit dem SV Rieneck der Tabellenfünfte bei der DJK gastiert. "Eine starke Mannschaft aber auch die müssen uns erstmal schlagen", so ein selbstbewusster Julian Weidner. Interessant dürfte es also werden, wenn die DJK Reuchelheim die 4:1-Schlappe aus dem Hinspiel wettmachen will. Dabei wird es auch auf Spielführer und Mittelfeldmotor Julian Weidner ankommen, der seit ein paar Jahren Stammkraft seiner Mannschaft ist. Ihn lockten ähnlich wie Fabian Lichtlein, der zum FC Leinach wechselte, auch höherklassigere Vereine, so dass Weidner im vergangenen Jahr bereits vor einem Wechsel stand. Die Vorstandschaft konnte dies gerade noch verhindern, sonst wäre der Kaptain nun in einer anderen Mannschaft zu finden gewesen.
"Ich habe Vertrauen in die Vorstandschaft und zudem spiele ich hier mit meinen Freunden", nennt Weidner zwei seiner Gründe für eine Verlängerung in Reuchelheim. Dazu kommt, dass die Verantwortlichen der DJK ein junges Team rund um den Spielmacher aufbauen wollen. "Das junge Team hat Potenzial", bestätigt dieser die Verantwortlichen. Hinzu kommt wohl der wichtigste Faktor, denn Weidner spielt seit Kindesbeinen bei der DJK Reuchelheim, die in der Jugend eine Spielgemeinschaft mit dem Arnsteiner Vorort Heugrumbach bildeten. Dort spielte er im Übrigen oftmals im Sturm, ehe er zum Mittelfeldspieler umfunktioniert wurde.
Einmal DJK - Immer DJK?
Auch die nächsten Jahre will er nun bei seinem Heimatverein verbringen und hat sich dabei schon Ziele gesteckt. "Eine verletzungsfreie Saison spielen und mittelfristig oben festsetzen". Mit der verletzungsfreien Spielzeit könnte es bereits in dieser Saison klappen, doch dies ist dem Spielführer auch zu wünschen, denn bereits zwei schwere Verletzungen musste dieser ertragen. Eine Operation am Kreuzband und eine Zehenverltzung ließen ihn auf Krücken laufen. Neben den Zielen wäre der erneute Aufstieg in die Kreisliga, den Weidner als absoluten Höhepunkt seiner bisherigen Laufbahn bezeichnet, ein Traum. "Damals hatten wir eine Lauf". Sollte die DJK Reuchelheim sich weiter so nach vorne entwickeln, könnte aus dem Traum nochmal Wirklichkeit werden, wenn auch vielleicht erst im nächsten Jahr.

Kapitän Julian Weidner Die Nummer 10 der DJK Reuchelheim, Julian Weidner, mit einer vorbildlichen Schusshaltung.