27.09.98
1:0 gegen FC Arnstein
4 Punkte, 10:26 Tore, 15. Platz
Tore: Michael Brendler (1:0)
fehlende Spieler: Christoph Schön (gesperrt)
Es geht also doch noch: nach einer, vor allem in kämpferischer Hinsicht, gelungenen Vorstellung konnte am 7.Spieltag endlich der erste Sieg eingefahren werden. Der FC Arnstein begann spielerisch sehr stark und kombinationssicher, so daß sie unsere Abwehr ein ums andere Mal aushebeln konnten. Die daraus resultierenden Chancen wurden jedoch so leichtfertig vergeben, daß nicht einmal ein Schuß auf´s Tor dabei heraussprang. Danach bekamen wir das Spiel immer besser in den Griff, ohne uns jedoch richtig zwingende Torchancen zu erarbeiten. Nach der Pause konnte Arnstein, wie im ersten Durchgang, optisch überzeugen, aber die Durchschlagskraft im Angriff ließ heute sehr zu wünschen übrig. Unsere Mannschaft hingegen kam immer besser in Tritt und markierte in der 55. Minute nach einem sehr schön vorgetragenen Angriff über die Flügel den ersten (und einzigen) Treffer durch Michael Brendler, der damit zu seinem ersten Tor für die DJK Reuchelheim in der ersten Mannschaft kam. Das sollte dem jungen Mann in seiner ersten Saison doch ziemlichen Auftrieb geben. Abtrieb hingegen gab die Vorstellung des zweiten Stürmers, Andreas Rüger, der heute wohl eines seiner schlechtesten Spiele abgeliefert hat. Nachdem er sich in letzter Zeit über mangelnde Quantität und Qualität der Zuspiele beklagt hat, bekam er heute hohe und flache Bälle gut gemischt. Leider offenbarte er dabei solch grobe Stockfehler in der Ballannahme und (vor allem) Chancenverwertung, daß man wohl davon ausgehen kann, daß in drei Wochen nach Ablauf der Schön´schen Sperre das Sturmduo Brendler/Schön auf Torejagd gehen wird. Normalerweise gibt es bei einer so guten Mannschaftsleistung wie heute keinen Grund einen Spieler hervorzuheben, aber wie schon bei Andreas Rüger auf der negativen Seite, möchte ich ein besonderes Lob an Matthias Schön verteilen. Mit einer absoluten Spitzenleistung hatte er den sonst normalerweise besten Mann bei Arnstein, Michael Koos, total abgemeldet und damit hauptsächlich für meinen äußerst geruhsamen Nachmittag gesorgt. Wenn ich heute daheim geblieben wäre, hätte Arnstein wohl genauso viele Tote gemacht.
Das was ich nach dem Gauaschach-Spiel schon sagte, hatte sich heute endlich bestätigt. Wenn wir als Mannschaft auftreten, die gewinnen WILL und dafür auch bis zum letzten kämpft, dann müssen irgendwann Siege kommen. Und genauso war es heute gewesen. Arnstein hatte uns zwar spielerisch einiges voraus (wie fast alle Mannschaften in dieser Klasse), aber wenn wir kämpferisch dagegen halten, können wir von den unteren zehn Mannschaften jeden schlagen. Was dieser Sieg wert ist, sehen wir nächste Woche im wohl vorentscheidenden Spiel in Adelsberg. Nur ein Sieg nächste Woche kann das fortführen, wofür wir heute den Grundstein gelegt haben: die Aufholjagd zum Klassenerhalt!
20.09.98
1:5 in Hausen/Rohrbach
1 Punkt, 9:26 Tore, 16. Platz
Tore: Stefan Schön (1:1)
fehlende Spieler: Christoph Schön (gesperrt), Andreas Gehrig (Urlaub), Andreas Wittner (verletzt)
Eine Tatsache ist nicht erst seit heute klar: die Mannschaften aus dem oberen Drittel der Tabelle sind nicht diejenigen, gegen die wir Punkte machen werden. Wie schon gegen Seifriedsburg war auch heute wieder zu sehen, daß zwischen ganz oben und ganz unten schon spielerisch ein Klassenunterschied besteht. Hausen war uns heute in jedem mannschaftsteil überlegen und spielte diese Überlegenheit auch dementsprechend aus. Die ersten Minuten konnten wir noch mithalten, aber danach häuften sich die Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung, die für unsere Abwehr heute tödlich waren. Ein schnell ausgeführter Freistoß, den ich nicht festhalten konnte führte zum 1:0. Kurze Zeit später erziele Stefan Schön mit dem ersten (und einzigen) schönen Spielzug nach einer Maßflanke von Michael "Snack" Brendler den zwischenzeitlichen Ausgleich. Danach hatte Hausen das Spiel allerdings fest im Griff. Das 2:0 resultierte wieder aus einem verlorenen Ball im Mittelfeld. Die schnellen Hausener Stürmer überrannten die Manndecker und auch unser Libero und Spielertrainer Martin Sauer hatte heute einen schwarzen Tag. Ein Libero, der die Fehler seiner Vorderleute nicht ausgleichen kann, hat an einem solchen Tag einfach schlecht gespielt. Er hatte keinen der gegnerischen Stürmer aufhalten können, so daß fast folgerichtig noch das 3:1 kurz vor der Pause viel. Einen Schuß aus 16 Metern fälschten Christian Nöth und Matthias Schön unhaltbar ins eigen Tor ab. Im zweiten Durchgang schaltete Hausen ein bis zwei Gänge zurück, so daß wir zumindest optisch etwas besser spielten. Die Fehlpaßorgie im Mittelfeld fand in der zweiten Hälfte ihren traurigen Höhepunkt und dementsprechend hatte Hausen eine Vielzahl von Chancen, die sie dann auch zum 4:1 und 5:1 nutzten. Beim Stand von 4:1 hatte Stefan Schön noch zwei hochkarätige Chancen, konnte diese aber nicht nutzen.
Alles in allem eine deutliche Niederlage, bei der nie die Möglichkeit in Betracht kam, daß wir auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätten. Aber wie gesagt, wir müssen unsere Punkte gegen andere Gegner machen. Nächste Woche ist Arnstein der Gegner (übrigens die letzte Mannschaft, gegen die wir ein Pflichtspiel gewonnen haben) und eine der Mannschaften gegen die ein Sieg drin ist.
13.09.98
2:3 gegen Neuendorf
1 Punkt, 8:21 Tore, 16. Platz, (Tabelle)
Tore: Stefan Schön (1:0 und 2:0), Anton Lichtlein (2:2, Eigentor)
fehlende Spieler: Christoph Schön (gesperrt), Matthias Schön (Urlaub), Andreas Gehrig (Urlaub)
Tag der Torhüter in Reuchelheim. Mit einer sehr guten Leistung über 90 Minuten rettete der Torwart der Zellinger seiner Mannschaft den Sieg, den heute beide Mannschaften verdient gehabt hätten. Ich hatte heute leider nur 89 sehr gute Minuten...
Von Anfang an entwickelte sich heute ein sehr gutes Kreisklasse-Spiel, in dem wir in der ersten Hälfte eindeutig das Heft in der Hand hatten. Es gab endlich viel Kampf und gespielt wurde auch ordentlich. Folgerichtig gingen wir durch zwei herrliche Tore vom heute sehr gut aufgelegten Stefan Schön in Führung. Zweimal faßte er sich ein herz und hämmerte den Ball aus 16 Metern ins Zellinger Gehäuse. Tja, und dann kam mein "großer" Auftritt, der uns im Nachhinein wahrscheinlich den Sieg gekostet hat. Nach einem unabsichtlichen Handspiel von Martin Wittner im Strafraum gab der Schiedsrichter einen Elfmeter, den man pfeifen kann aber nicht muß. Der schwach geschossene Strafstoß wurde dann eine (eigentlich) leicht zu haltende Beute für mich, doch irgendwie ging der Ball durch mich hindurch und trudelte ins Tor. Wäre ich nicht so geschockt gewesen, hätte ich noch aufspringen können und das Ding mit der Kappe rausholen, aber ich war wie versteinert und konnte mich nicht mehr rühren. Das Ding ging trotz der Tatsache, das dies ein Elfmeter war zu 100% auf meine Kappe und kippte das Spiel. Nach der Pause gingen die Zellinger dementsprechend motiviert ans Werk und schnürten uns die ersten 10 Minuten regelrecht in der Abwehr ein. Torchancen blieben jedoch bis dahin aus. Danach kam die zweite unglückliche Aktion: bei jeder Ecke in diesem Spiel beorderte ich einen Spieler an den kurzen Pfosten. Nur bei dieser Ecke wurde es vergessen und Anton Lichtlein, ansonsten ein zuverlässiger Mittelfeldspieler, fälschte die Ecke genau in dieses kurze Eck ab. Ich war zwar noch mit dem Fuß dran, aber wie schon beim Elfmeter konnte ich den Ball nicht entscheidend aufhalten. Danach hatten beide Torhüter mehrfach die Gelegenheit sich auszuzeichnen was beiden auch wirklich sehr gut gelang. Die Mehrzahl der Chancen lag zwar bei uns, aber wenn man mal unten drin steht, hat man halt die Seuche am Fuß. Symptomatisch für dieses Spiel das 2:3. Eine flache Hereingabe kann ich gerade noch mit den Fingern aus dem 5-Meterraum befördern, leider einem Zellinger genau vor die Füße. Auch dessen Schuß konnte ich noch abwehren. Danach schießen sich meine Mitspieler gegenseitig an und erneut kommt ein Zellinger zum Schuß, den ich auch noch abwehre. Beim Nachschuß jedoch, werde ich so unglücklich angeschossen, daß sich der Ball in einer Bogenlampe über den auf der Linie stehenden Andreas Wittner hinwegsenkt und ins Tor fällt. Das ist dann wieder die Sache mit der Seuche. In der letzten Sekunde steht dann Spielertrainer Martin Sauer völlig frei zwei Meter vor dem Tor und bringt es fertig, den Ball daran vorbeizuköpfen...
Fazit dieses Spiels: die Mannschaft hat heute Einsatz, Kampf, Spielstärke und vor allen Dingen Willen Gezeigt. Den Willen, den man braucht, um sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Jetzt geht es darum, dieses Spiel psychisch so schnell wie möglich abzuhaken und den das ganze positive des Spiels in die nächsten Partien hinüberzuretten. Und dann, aber auch nur dann, bin ich davon überzeugt, daß wir in nächster Zeit die nötigen Punkte holen werden, um dort unten rauszukommen.
06.09.98
0:6 in Neuendorf
1 Punkt, 6:18 Tore, 16. Platz, (Tabelle)
fehlende Spieler: Christoph Schön (gesperrt), Matthias Schön (Urlaub), Stefan Schön (verletzt), Christian Nöth (Arbeit), Andreas Wittner (verletzt)
Abstiegskampf in Neuendorf? Tja, das hatten wohl zumindest die paar Hansel gehofft, die nach Neuendorf mitgereist sind. Leider gehören zum einem Spiel im Abstiegskampf zwei Mannschaften, die gegen den Abstieg KÄMPFEN! Bei uns ist es leider mittlerweile schon soweit, daß an den Klassenerhalt schon gar keiner mehr glaubt...
Zum Spiel: bedingt durch die große Menge an Ausfällen heute wurde in der Mannschaft einiges umgestellt. Für den etatmäßigen Libero wechselte Gerd Brendler auf den Liberoposten und Martin Sauer ging in´s offensive Mittelfeld um dort zusammen mit Anton Lichtlein den einzigen Stürmer Michael Brendler zu "füttern". Für diesen war es das erste Pflichtspiel von Anfang an in der ersten Mannschaft und war einer der wenigen, die ihre Sache einigermaßen über die Bühne brachten. Ihm war es auch vorbehalten, die einzige nennenswerte Chance der DJK im gesamten Spiel zu besitzen, indem er nach ca. 10 Minuten einen Ball aus 20 Metern ans Lattenkreuz hämmerte. Vielleicht wäre dieses Spiel dann anders gelaufen (obwohl mir daran der Glaube fehlt). Kurz darauf erzielte Neuendorf den ersten Treffer des Spiels. Nachdem der Ball sich seinen Weg durch zig Beine durch den Strafraum suchte, bekam den Ball natürlich am Ende kein Reuchelheimer, sondern ein Neuendorfer durfte sich aus 10 Metern die Ecke frei aussuchen. Und mit diesem Gegentor erlahmte bei mindestens 6-7 Spielern schlagartig die Gegenwehr und das Jammern über so viel Pech begann. Kurz darauf eine ähnliche Situation, als wir wieder den Ball nicht aus dem Strafraum brachten und irgendwie die Kugel wieder zu einem Neuendorfer Spieler kam. Diesmal schafften sie das Tor aus 3 Metern Entfernung ins kurze Eck, bei dem ich leider auch nicht sonderlich glücklich aussah. Für unser eh´schon nicht vorhandenes Selbstvertrauen absolut tödlich und folgerichtig brachen wir danach völlig ein. Mit dem Pausenpfiff erzielte Neuendorf das 3:0. Ein Neuendorfer Abwehrspieler brach auf rechts durch und unser Libero hat sich auf die Manndecker verlassen. Leider war es umgekehrt genauso (und in dem Fall richtig) und somit kam dieser aus 20metern frei zum Schuß. Den Schuß konnte ich leider nur an den Pfosten lenken, so daß der Ball ins Feld zurücksprang, wo (natürlich) wieder zwei Neuendorfer Spieler 2 Meter vor meinem Tor ALLEINE waren und sich den Ball zuspielen konnten.
Was danach in der zweiten Hälfte abging spottet jeder Beschreibung. NULL aufbäumen oder kämpfen. Ganz im Gegenteil. Die Neuendorfer machten mit uns was sie wollten. Nicht das diese Mannschaft so unheimlich gut gespielt hätte, aber wir waren leider so unglaublich schlecht, daß man sich fragen mußte, warum Neuendorf soweit unten steht. Folgerichtig vielen danach drei weitere Tore (und damit waren wir noch sehr gut bedient...). Es war eine Qual, dieses Spiel überhaupt bis zu Ende durchspielen zu müssen. Die Zuschauer haben uns gegen Ende sogar ausgelacht, und das war für mich das allerschlimmste. Nicht weil sie sonderlich parteiisch gewesen wären, sondern weil sie vollkommen recht hatten. Es war einfach lächerlich, was dort abging. Die einzigen, denen man noch Einsatz nachsagen konnte waren Andreas Gehrig (wie immer) und Michael Brendler (eine gute Alternative im Sturm, wenn er denn gefüttert wird...). Der Rest, und da nehme ich mich nicht aus, spielte unter aller Sau. Man muß kein Prophet sein um den Ernst der Lage zu beschreiben. Wenn wir nicht bald wiedermal in Bestbesetzung spielen und uns den Arsch aufreißen, werden wir noch öfter so untergehen, denn die Spiele gegen die "leichten" Gegner haben wir fast hinter uns...