25.08.2002

1:2 in Mittelsinn

2 Punkte, 5:8 Tore, 11. Platz (Tabelle)

Tore: Andreas Gehrig (1:2, 78. Minute)

Gelbe Karten: Andreas Gehrig (F), Peter Hartmann (F), Klaus Sauer (F)

Fehlende Spieler: Andreas Rüger, Andreas Feser, Matthias Schön, Christian Nöth, Stefan Schön

Mit einer katastrophalen Leistung gegen eine bessere Thekenmannschaft bzw. Ü40 von Mittelsinn steht die DJK Reuchelheim spielerisch, tabellenstandtechnisch und vom Selbstvertrauen her am absoluten Tiefpunkt der noch jungen Saison. Und mal abgesehen von dem guten Auftritt in Aschfeld muss man schon fast schockiert mit ansehen wie hilflos die in der Vorbereitung so überzeugende Truppe gegen wirklich schlagbare Gegner auf dem Feld agiert. Dabei begann das Spiel, anders als in der Zeitung dargestellt, gar nicht mal sooo schlecht. Nach den schon fast obligatorischen Anfangsproblemen in der Abstimmung hatte man Mittelsinn eigentlich fast dreißig Minuten lang sehr gut im Griff, so dass der Gegner zu keinem einzigen Torschuss kam. Man versuchte in dieser Zeit auch nach vorne etwas zu bewegen, wobei sich Peter Heuler offensiv positiv hervortat (von der Defensive reden wir jetzt mal lieber nicht...) und auch Christoph Schön durch unermüdlichen Einsatz erste Akzente setzte. Aber schon hier deutete sich an, dass die DJK im Moment über fast keine spielerischen Mittel verfügt um eine Abwehr zu knacken und sei es so eine schlechte Abwehr, wie die von Mittelsinn. Danach allerdings nahm das Unglück seinen Lauf. Peter Heuler war wieder mal im gegnerischen Strafraum unterwegs und auf der rechten Seite konnte sich ein Mittelsinner Bierbauchträger (das dürfte an diesem Sonntag auf die Hälfte der Mannschaft zugetroffen haben) den Ball schnappen und im "Eiltempo" auf der rechten Seite ungehindert bis zum Fünfmeterraum laufen. Der Schuss des Mittelsinners wurde dann auch noch so unglücklich vom Reuchelheimer Libero abgefälscht, dass er unhaltbar im eigenen Tor einschlug. Den Rest der ersten Hälfte versuchten die Reuchelheimer überhaupt mal vor das gegnerische Tor zu kommen, was aber so gut wie nie gelang.

Nach einer lautstark geführten Diskussion in der Halbzeitpause dachte man zu Beginn der zweiten Hälfte, dass die DJK das Spiel in den Griff bekommen könnte. War schon das Gegentor ziemliches Pech konnte Peter Heuler das ganze nach der Pause noch toppen. Sein Schuss klatschte erst gegen den rechten Pfosten, von da an die Latte und landete am linken Pfosten. Dabei überquerte er natürlich NICHT die Linie, wie hätte es an diesem Tag auch anders sein können. Auch in den folgenden fünf Minuten verteidigten die Gastgeber bei einigen Großchancen der DJK mit mehr Glück als Verstand Führung. Und dann kam es, wie es kommen musste. Gunther Tietsch spielte einen katastrophalen Fehlpass zwanzig Meter vor dem eigenen Tor, ein Mittelsinner Spieler schnappte sich den Ball und konnte im rechten Strafraumeck umringt von vier Reuchelheimer Abwehrrecken den Ball mehr oder weniger ungehindert in die Mitte passen von ein Mittelsinner Stürmer aus sieben Meter Entfernung sich ebenso ungehindert die Ecke aussuchen konnte, in die er die Kugel schob. Danach folgte eine Demonstration Reuchelheimer Offensivgefährlichkeit. Harmlos wie ein Eunuch in einem Harem, ohne Sinn und Verstand und dementsprechend erfolglos wurden die Bälle nach vorne gedroschen, ein gefundenes Fressen für jede halbwegs anständige Abwehr. Fast alle Angriffe gingen durch die Mitte anstatt über die Außen und das was manche Torschuss nennen war im besten Falle eine Rückgabe. So fiel auch das einzige Reuchelheimer Tor eine Viertelstunde vor Schluss dank gütiger Mithilfe des Mittelsinner Keepers als dieser einen Schuss von Andreas Gehrig durch die Hosenträger ließ. Wobei wirklich auffällt, dass die DJK in dieser Saison nur Tore erzielt, wenn die gegnerischen Keeper katastrophale Fehler begehen (Gräfendorf, Mittelsinn) oder wenn es zur Abwechslung mal Elfmeter gibt. Ein herausgespielter Treffer war bislang noch nicht dabei. Und das nach vier Spielen...

Der Aufstiegszug ist dieses mal wohl ohne die DJK abgefahren und das schon nach vier Spielen. Sicher hat man noch 26 Spiele zu spielen, aber die Leistungen der Mannschaft lassen nicht gerade Optimismus aufkommen. Vor allem die Leistungsschwäche ehemaliger Leistungsträger fällt momentan stark ins Gewicht. Die "Abwehrbank" Klaus Sauer spielt momentan weit unter seinem normalen Niveau. Wie oft sind seine Gegenspieler so einfach an ihm vorbeigekommen, wie die letzten drei Spiele? Markus Wecklein ist nur noch ein Schatten seiner selbst und sollte sich langsam mal überlegen, ob er noch Fußball spielen WILL, denn im Moment spielt er so, als wenn er Fußball spielen MÜSSTE. Null Einsatz (mal von der Anfangsphase in Aschfeld abgesehen), keinerlei Torgefährlichkeit und eine nicht zu übersehende Bocklosigkeit tragen nicht gerade zur guten Stimmung in der Mannschaft bei. Da kann er sich vom Einsatz her mehr als nur eine Scheibe bei seinem Sturmpartner Christoph Schön abschauen, wobei sie sich allerdings, was die Torgefährlichkeit angeht, die Hände reichen können. Das Mittelfeld war dieses mal in der Defensive total überfordert. Und das gegen Gegner, die die dreißig schon lange überschritten haben und deren Bäuche viel Ähnlichkeit mit dem Spielgerät hatten. Was passiert da erst, wenn einmal ein richtiger Gegner kommt? In den letzten Spielen gab es eigentlich nur wenige Ausnahmen, die ihre Sache ordentlich gemacht haben. Martin Wittner hielt seine Abwehr eigentlich entgegen den Erwartung recht gut zusammen was bei den oftmals durchbrechenden gegnerischen Mittelfeldspielern nicht immer einfach war und versuchte auch immer wieder unermüdlich offensiv Akzente zu setzen und auch Andreas Gehrig kämpfte wie eh und je bis zur letzten Minute, was ja schließlich auch mit einem Tor belohnt wurde. Ansonsten mehr Schatten als Licht und momentan wenig Hoffnung auf Besserung. Zu offensichtlich ist die Schwäche im Spielaufbau, die Anhäufung von Fehlpässen und die Lustlosigkeit einzelner Spieler. Wenn man nicht wüsste, wie diese Mannschaft auch ohne Stefan Schön spielen kann (was keiner als Entschuldigung anbringen sollte!), bräuchte man sich ja keine Gedanken zu machen, aber die Mannschaft, die letztes Jahr zeitweise die "Massen" verzaubert hat ist praktisch dieselbe Elf, die jetzt auf dem Platz steht und diese "Massen" eher vergrault...

22.08.2002

0:0 in Aschfeld

2 Punkte, 4:6 Tore, 10. Platz (Tabelle)

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Andreas Gehrig (F), Martin Hartmann (F), Peter Heuler (F), Christoph Schön (F)

Fehlende Spieler: Andreas Rüger, Andreas Feser, Matthias Schön, Christian Nöth, Stefan Schön

"Auferstanden aus Ruinen"...naja...wollen wir mal nicht übertreiben, aber die DJK hat sich relativ eindrucksvoll wieder zurückgemeldet und gezeigt, dass sie noch nicht abgeschrieben werden sollte. Von Beginn an wurde Aschfeld schon in der eigenen Hälfte unter Druck gesetzt und das behagte dem selbsternannten Meisterschaftsfavoriten überhaupt nicht. Es gab viele Ballverluste der Aschfelder Abwehr die die Stürmer der DJK Reuchelheim leider nicht zu einem Torerfolg nutzen konnten, obwohl die Chance dazu da war. Auch im Mittelfeld und in der Abwehr stand die DJK größtenteils sehr sicher. Da sah man insbesondere daran, dass die Aschfelder im gesamten ersten Durchgang zu keinem einzigen Torschuss kamen. Negativer Höhepunkt, nicht nur der ersten Hälfte, war allerdings der Mann in schwarz. Wegen kleinerer Fouls wurden am Anfang gelbe Karten für Reuchelheimer Spieler verteilt, die keine waren und auch im Laufe der weiteren Partie konnte man dem Schiedsrichter "anmerken", dass er gewillt war, der Heimmannschaft ein paar Vorteile zu verschaffen.

Im zweiten Durchgang drehten die Aschfelder dann etwas mehr auf. Sie gingen robuster als noch in der ersten Hälfte zur Sache und kauften der DJK zu Beginn der zweiten Halbzeit den Schneid ab. Vor allem im Mittelfeld erkämpften sie sich jetzt ein deutliches Übergewicht, weil sie es der DJK nach machten und die Reuchelheimer sehr früh angriffen, was zu vielen Ballverlusten im Spielaufbau und im Mittelfeld führte. Dementsprechend kamen die Reuchelheimer im zweiten Durchgang kaum noch gefährlich vor das gegnerische Tor. Aber auch die Aschfelder kamen, trotz ihrer Überlegenheit im Mittelfeld und ihrem Übergewicht beim Ballbesitz nur zu drei großen Chancen. Die erste verhinderte der heute gute Keeper Andreas Steiner in Zusammenarbeit mit dem zurückgeeilten Christoph Schön. Die zweite vereitelten die Aschfelder selber, als ihr Stürmer völlig frei vor dem Tor den Ball mehr oder weniger zum Torwart hinrollte und die letzte kurz vor Schluss strich nur knapp am Pfosten vorbei, wäre aber vom Torwart gehalten worden.

Von der kämpferischen Einstellung her stimmte heute alles bei der DJK Reuchelheim. Selbst unser "fauler" Stürmer Markus Wecklein verausgabte sich heute auch wenn er im Spiel nach vorne noch einiges an Gefährlichkeit vermissen lässt. Spielerisch war allerdings, vor allem im zweiten Durchgang, wenig von der DJK zu sehen. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Bälle immer unkontrollierter nach vorne "gespielt", Pässe über wenige Meter fanden selten einen Mitspieler und von Kombinationsfußball wollen wir mal gar nicht reden. Aber wie heißt es so schön: "Über den Kampf ins Spiel finden"...bei den Reuchelheimern muss es dabei "Über den Kampf in die Saison finden" heißen. Mit einer ähnlichen Leistung kann man am Sonntag in Mittelsinn guten Mutes sein, endlich den ersten Dreier der Saison zu holen um den Abstand nach ganz oben nicht zu groß werden zu lassen.

18.08.2002

1:3 gegen Fellen

1 Punkt, 4:6 Tore, 11. Platz (Tabelle)

Tore: Markus Wecklein (1:2, 87. Minute)

Gelbe Karten: Andreas Gehrig (M), Klaus Sauer (F)

Fehlende Spieler: Andreas Rüger, Andreas Feser, Matthias Schön, Christian Nöth, Michael Brendler

Herber Rückschlag für die DJK Reuchelheim im Kampf um die Aufstiegsplätze. Nicht nur, dass man gegen einen wahrscheinlichen Mitkonkurrenten mit 1:3 daheim unterlag, man verlor auch noch Spielmacher und Kapitän Stefan Schön durch Verletzung. Umso bitterer, dass diese nach der dritten Auswechslung passierte und die DJK das Spiel mit zehn Mann beenden musste. Wie schon in den Spielen zuvor mussten mehrere Stammspieler ersetzt werden und dieses mal waren drei Manndecker wegen Urlaub verhindert. Dass führte dazu dass der vom Urlaub zurückgekehrte Gunther Tietsch sich in der Abwehr wiederfand und einer der wenigen an diesem Sonntag war, der ein ordentliche Leistung abgeliefert hatte. In der ersten Hälfte begannen beide Teams verhalten, was mit Sicherheit an der enormen Hitze lag. So entwickelte sich ein Spiel in dem sich beide Mannschaften mehr oder weniger neutralisierten. Beide Abwehrreihen waren größtenteils Herr der Lage so dass es im gesamten ersten Abschnitt nur jeweils einen gefährlichen Schuss auf gegnerische Tor gab, die aber beide von den Torhütern pariert wurden. Man konnte allerdings unschwer erkennen dass es den Fellenern wesentlich leichter fiel, mit der Hitze umzugehen. Die Mannschaft spielte aggressiver, griff wesentlich eher den ballführenden Reuchelheimer an und ließ die DJK das ganze Spiel über nicht zum Verschnaufen kommen. Die Reuchelheimer dagegen verloren den einen oder anderen Kampf gegen den inneren Schweinehund. Besonders merkte man dies bei Einwürfen in der eigenen Hälfte, bei denen sich kaum einer zum Anwerfen angeboten hatte, bei Aktionen am eigenen Strafraum, bei denen die Abwehrspieler Unterstützung sowie Anspielstationen aus dem Mittelfeld gebraucht hätten. Die einzigen, die da immer ganz nah dran waren, waren die Spieler aus Fellen und dadurch gab es das ganze Spiel über enorm viele Ballverluste noch in der eigenen Hälfte oder Befreiungsschläge, die meistens beim Gegner landeten.

Im zweiten Abschnitt kam dann das, was kommen musste. Der Fellener Spielertrainer, in der Pause noch mal explizit angesprochen ihn nicht zum Schuss kommen zu lassen, konnte gegen drei Reuchelheimer unbedrängt aus zwanzig Metern den Ball im linken Toreck versenken. Keeper Andreas Steiner, heute mal wieder fehlerfrei, sah den Ball erst, als er schon im Netz zappelte, da ihm die Sicht versperrt war. Es folgte die einzige (!) echte Torchance der zweiten Hälfte, doch der Fellener Keeper konnte einen Schuss vom eingewechselten Peter Heuler glänzend parieren. Danach machte die DJK hinten immer mehr auf und drängte auf den Ausgleich. Doch das Aufmachen wurde bestraft als erneut der Spielertrainer sich durch die Abwehr schlich und plötzlich frei vor dem Reuchelheimer Tor stand. Mit einem eleganten Heber überwand er den Keeper zur verdienten 2:0-Führung. Danach setzten die Reuchelheimer alles auf eine Karte, brachten alle Auswechselspieler aufs Feld und mussten kurz darauf mit zehn Mann das Spiel beenden, da sich Spielmacher Stefan Schön bei einem Pressschlag am Knie verletzte und wahrscheinlich länger ausfallen wird. Die DJK löste nun den Libero auf und drängte mit aller Macht auf das Fellener Tor. Nun gab es allerdings nicht massenhaft Chancen für die Reuchelheimer sondern Konterchancen im Minutentakt für Fellen. Diese scheiterten aber entweder am eigenen Unvermögen oder am Reuchelheimer Torwart. Kurz vor Schluss gab es dann doch noch einen Hoffnungsschimmer, als der DJK Reuchelheim ein Elfmeter zugesprochen wurde. Erst setzte diesen Martin Wittner an den Pfosten doch im Nachschuss konnte Markus Wecklein den Ball in einem seiner wenigen wachen Momente den Ball ins Netz hämmern. Wer aber nun dachte, dass noch was für die Reuchelheimer ginge sah sich enttäuscht. Mit kopflosem Anrennen machte man es Fellen leicht, die Bälle abzufangen und Konter zu fahren, wobei in letzter Sekunde einer dieser Konter zur Entscheidung eingenetzt wurde, wobei Klaus Sauer in dieser Situation eine mehr als unglückliche Figur machte.

Anspruch und Wirklichkeit klaffen im Moment bei der DJK Reuchelheim meilenweit auseinander. War die Mannschaft am Anfang der Vorbereitung noch meistens komplett und fit (was man an den Spielen und Ergebnissen der ersten Wochen ablesen kann), sprangen nach einigen Wochen immer mehr Spieler ab. Sei es durch Verletzungen (Feser, Rüger, Schön, Tietsch) oder Urlaub (Heuler, Tietsch, Nöth, Brendler, Schön). Der DJK fehlen seit Wochen in jedem Spiel mindestens fünf Stammspieler und das wahrscheinlich auch die nächsten Wochen. Und mit einer solchen Rumpfelf, die dazu auch noch jedes Wochenende umgestellt werden muss und bei der viele Spieler bedingt durch die Pausen kaum körperliche Fitness haben (vor allem bei den Temperaturen), kann und wird man nicht oben mitspielen können. Bis die DJK das erste Mal mit der Bestbesetzung auflaufen und aus dem Vollen schöpfen kann werden noch einige Wochen ins Land gehen und bis dahin kann es sein, dass der Zug schon abgefahren ist. Am Mittwoch gegen den Aufstiegsmitfavoriten Aschfeld tritt man wieder nur mit dreizehn Mann an (wobei da die Herren Anton Lichtlein und Andreas Wittner als Aushilfen schon mitgerechnet sind) und am Sonntag muss man nach Mittelsinn. Damit stehen die Reuchelheimer schon jetzt unter starkem Druck, denn ein Fehlstart mit einem Punkt nach vier Spielen wird man vielleicht über die ganze Saison nicht mehr aufholen können.

11.08.2002

3:3 in Gräfendorf

1 Punkt, 3:3 Tore, 9. Platz (Tabelle)

Tore: Martin Wittner (1:1, 16. Minute), Peter Hartmann (2:1, 40. Minute), Christoph Schön (3:2, 56. Minute)

Gelbe Karten: Christian Nöth (F), Martin Hartmann (F), Frank Bohla (F)

Fehlende Spieler: Andreas Rüger, Andreas Feser, Gunther Tietsch, Peter Heuler

Die DJK Reuchelheim bekam es zum Saisonauftakt mit dem Kreisklassenabsteiger Gräfendorf zu tun. Nach der relativ guten Vorbereitung mit mehrheitlich guten Spielen wollte man eigentlich gleich zu Beginn der Saison zeigen, wozu man dieses Jahr fähig ist. Auch wenn sich die personelle Lage in den Stunden vor dem Spiel etwas besserte, fehlten der DJK dennoch vier Spieler der ersten Mannschaft, so dass es ein A-Klasse-Comeback von Matthias Schön in der Schlussphase der Partie gab. Gräfendorf selber war für die Reuchelheimer ein unbeschriebenes Blatt und man hoffte, es nicht unbedingt gleich am Anfang mit einem dicken Brocken zu tun zu bekommen. Aber das Spiel begann in etwa so, wie das Vorbereitungsspiel gegen Erlabrunn. Der Gegner begann aggressiv und variantenreich im Spielaufbau und das bekam die DJK im Verlaufe des Spiels nie so richtig in den Griff. Von Anfang an konnten die Gräfendorfer Mittelfeldspieler fast ungehindert die Angriffe aufziehen und verhinderten, dass die DJK ihrerseits zu gefährlichen Angriffen kam. So dauerte es nur ein paar Minuten, bis die Gräfendorfer ihre erste dicke Torchance hatten, die der Reuchelheimer Keeper mit einer seiner wenigen guten Aktionen vereiteln konnte. Nach einer knappen Viertelstunde war es dann aber soweit. Eine kurzgeschlagene Ecke wurde von Martin Wittner unterlaufen, Martin Hartmann konnte seinen Gegenspieler nicht entscheidend stören und die Absicherung am kurzen Pfosten sowie der Keeper waren dann machtlos gegen den wuchtigen Kopfball des Gräfendorfer Stürmers. Stellt sich in dem Fall die Frage ob es klug war, den Manndecker von seinem Stürmer abzuziehen und an den Pfosten zu stellen. Aber praktisch im Gegenzug profitierte die DJK von einer falsch gestellten Mauer und einem hervorragend ausgeführtem Freistoß von Martin Wittner, der den schlechten Gräfendorfer Keeper zum Ausgleich überwand. In der Folgezeit wurde das Spiel der DJK etwas besser und man erarbeitete sich ein paar Chancen, die aber meist überhasstet vergeben wurden. Im Gegenzug war Gräfendorf vor allem bei Eckstößen gefährlich. Mal abgesehen von der schon fast traditionellen Kopfballschwäche der DJK, die heute gar nicht mal so gravierend war, stach die schlechte Strafraumbeherrschung des Reuchelheimer Keepers heute ins Auge. Er unterlief mehrere Flanken (was im späteren Verlauf noch fatale Folgen hatte) und wirkte auch sonst alles andere als sicher. Zum Glück ging es der Gegenseite nicht besser, denn ein kapitaler Bock des gegnerische Torwarts ermöglichte dem gerade eingewechselten Peter Hartmann den vielumjubelten Führungstreffer.

Zur Pause nahm man sich vor im Mittelfeld eher anzugreifen um den Gräfendorfern die Möglichkeit zu nehmen ihr Spiel aufzuziehen. Doch das ging in fast der gesamten zweiten Hälfte gehörig schief. Gräfendorf drängte die DJK mit gefälligem Kombinationsfußball weit in die eigene Hälfte, aus der sie eigentlich in der gesamten zweiten Hälfte kaum raus kam. Und gleich zu Beginn der ersten Hälfte dann der erste richtig dicke Bock des Reuchelheimer Keepers. Eine Ecke von der linken Seite wurde von Freund und Feind verfehlt und hüpfte vom Keeper völlig unbehelligt ins Reuchelheimer Tor. Nun sah alles danach aus, als sollte das Spiel endgültig kippen. Doch die DJK konnte noch einmal zurückschlagen. Mit einem schönen Kopfball konnte Christoph Schön eine Konter der DJK Reuchelheim zu erneuten Führung im gegnerischen Tor versenken. Auch dieses mal mit tatkräftiger Unterstützung der Gräfendorfer Nummer Eins. Danach spielte aber fast nur noch Gräfendorf. Gelegentliche Konter der DJK wurden zwar gefällig vorgetragen aber wurden nicht von Erfolg gekrönt. Dann musste auch noch Libero Martin Wittner verletzt vom Platz so dass besagter Matthias Schön zu seinem (gelungenen) Comeback kam. Als alles schon nach einem Sieg der DJK aussah, bekam Keeper Andreas Steiner noch mal seinen großen Auftritt. In der Nachspielzeit konnte er sich nicht entscheiden, ob er eine flatternde Flanke lieber fangen oder fausten sollte und krönte seine Leistung mit einer wunderschönen Faustabwehr in den linken oberen Winkel des eigenen Tores.

Ein schönes Fazit wäre gewesen wenn wir gut gespielt und knapp gewonnen hätten, aber so bleibt ein schaler Beigeschmack. Die Abwehr an sich stand eigentlich gar nicht mal so schlecht wurde jedoch vom Mittelfeld ein ums andere Mal etwas im Stich gelassen, so dass man hinten drin einfach schlecht aussehen musste. Was die Gefährlichkeit von Eckbällen angeht hätte die DJK an diesem Sonntag ein Lehrvideo bei den Gräfendorfer Ecken aufnehmen können. Das lagen Welten zwischen beiden Mannschaften. Spielerisch war sicherlich die zweite Hälfte der ersten Halbzeit die beste Zeit der Reuchelheimer. Da hat man gesehen, was dieses Jahr gehen könnte. Und leider gab es mit Markus Wecklein und Andreas Steiner zwei Totalausfälle, die man gegen ein gute Mannschaft wie Gräfendorf nicht kompensieren kann. Am Ende gab es eine gerechte Punkteteilung, mit der man eigentlich zufrieden sein könnte, wenn halt das Ende nicht gewesen wäre.