28.10.2001
0:3 (0:1) in Müdesheim
24 Punkte, 57:25 Tore, 4. Platz (Tabelle)
Tore: Fehlanzeige
Gegentore: 1:0 (32. Minute), 2:0 (48. Minute) und 3:0 (78. Minute)
Fehlende Spieler: Stefan Schön
"Spitzenspiel", "Spiel des Jahres", "Uns kann eh keiner schlagen", "bester Sturm der Liga", etc. Markige Sprüche im Vorfeld der Begegnung, die für die meisten Reuchelheimer und auch Müdesheimer die wichtigste des Jahres ist. Was am Ende dabei herauskam war eine Demonstration dessen, wie weit Anspruch und Wirklichkeit auseinander klaffen können und die Erkenntnis, dass man mit Gebrüll, falschem Ehrgeiz, fehlendem Fingerspitzengefühl und taktischen Fehlern eine Mannschaft auch schwach machen kann. Die DJK musste heute auf ihren wichtigsten Mann, Stefan Schön, verzichten. Trainer Stefan Köbler stellte darauf hin um und sich auf die Schönsche Position. Martin Hartmann durfte halblinks die entstandene Lücke füllen. Was aber dann vom Anpfiff weg in der ersten Hälfte von Reuchelheimer Seite kam, war null. Die Mannschaft erstarrte vor Ehrfurcht den Müdesheimern gegenüber, wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange. Ohne Mumm, ohne Biss in den Zweikämpfen und mit eklatanten Fehlern in der Ballbehandlung musste man in der ersten halben Stunde eine Demonstration von A-Klassen Spitzenfußball über sich ergehen lassen. Konsequenterweise erarbeitete sich Müdesheim auch eine Vielzahl von Chancen. Eine dieser Chancen konnte Keeper Andreas Steiner noch an den Pfosten lenken. Einer weitere wurde dann von ihm eingeleitet. Eine Flanke von links konnte er herausstürzend nicht festhalten, Libero Martin Wittner wollte den Ball wegschlagen, sah aber dass sein Keeper auch zum Ball griff und aus Sorge um die Unversehrtheit seiner Hände kam statt einem Befreiungsschlag eine Vorlage auf den einschussbereiten Weissenberger heraus, der sich diese Chance nicht nehmen ließ und den Ball im leeren Tor versenkte. Soviel Rücksichtnahme ehrt den Libero, war in dem Fall aber Fehl am Platze. Nach über einer halben Stunde hatte dann Markus Wecklein die erste und auch dickste Chance der ersten Hälfte, sein Ball wurde aber vom Müdesheimer Keeper bravourös pariert. Eine weitere Chance erarbeitete sich der ansonsten erneut blasse Peter Hartmann mit einem Solo auf der linken Seite heraus, seine scharfe Hereingabe fand aber keinen Abnehmer, da niemand mitgelaufen war. Und das mit dem Mitlaufen war dann auch die große Schwäche der ersten Hälfte. Die Spieler Köbler, Gehrig, Brendler und Heuler wussten teilweise nicht wen sie decken sollten und anstatt sich untereinander auf dem Platz abzusprechen versuchte jeder sein Glück alleine. Dabei kamen so viele Überzahlaktionen der Müdesheimer heraus, das es fast schon an ein Wunder grenzte, dass nur ein Gegentor gefallen war.
Nach der Halbzeitansprache ("Wir spielen genauso weiter"...) wurde taktisch umgestellt. Stefan Köbler spielte wieder halb links und Martin Wittner wechselte ins Mittelfeld. Libero spielte Martin Hartmann. Doch anstatt offensiv auf den Augleich zu drängen kam gleich die kalte Dusche. Dem unnötigen Ballverlust im Mittelfeld, eine Fehleinschätzung der Länge des Passes in die Spitze vom Reuchelheimer Keeper (der den Ball vielleicht hätte erlaufen können) und das dazugehörige Pech führte zum 2:0 für Müdesheim. Nachdem der Keeper sich entschied das Tor zu hüten anstatt raus zu laufen, kam der Ball von außen in die Mitte, wo erneute der Spieler Weissenberger stand. Torwart Andreas Steiner warf sich in den Schuss, bekam ihn auch ans Knie, von dort aus jedoch knallte der wuchtig geschossen Ball an den Innenpfosten und ins Tor. Das Glück, was man in der letzten Woche bei einer ähnlichen Situation noch hatte, fehlte heute gänzlich. Danach folgten die besten zehn Reuchelheimer Minuten. Angetrieben von Martin Wittner im Mittelfeld erarbeiteten sie sich einige Torchancen wobei Peter Hartmann und Christoph Schön, der ansonsten komplett abgemeldet war, die größte vergaben. Der Eklat des Spiels kam dann im Disput zwischen Trainer und Michael Brendler, der völlig grundlos von diesem angeschrieen wurde und nach einem kleinen verbalen Schlagabtausch den Platz verlassen musste obwohl er bis dahin noch einer der besten und engagiertesten Reuchelheimer war. Für ihn kam der frisch genesene Gunther Tietsch, dem man aber anmerkte, dass er mit seiner Verletzung noch zu kämpfen hat, denn er spielte etwas "verhalten". Nach diesen zehn Minuten nahmen die Müdesheimer das Heft wieder in die Hand und taten nicht mehr als nötig. Bei ihren immer gefährlichen Kontern konnten sich Martin Hartmann, Klaus Sauer und Andreas Steiner auszeichnen, die den Kasten relativ sauber hielten und hinten wegräumten was ging. Vor allem Klaus Sauer machte im Zweikampf den besten Eindruck und ließ seinem Gegenspieler am Boden keinerlei Spielraum. Das galt aber eben leider nur für den Boden. Bei einer Ecke kam er nämlich nicht vom Boden hoch und sein Gegenspieler köpfte fast unbedrängt unhaltbar zum 3:0 ein, womit das Spiel jetzt endgültig entschieden war. Die DJK warf zwar optisch noch mal alles nach vorne, aber mehr als ein Lattentreffer, der auf die Linie und wieder raus hüpfte (tja, das heutige Pech...) kam dabei nicht heraus. Wobei es wohl des Trainers Geheimnis bleibt, wieso er nicht versuchte einen der beiden abgemeldeten Stürmer durch Andreas Rüger, einen frischen Mann, zu ersetzen. Schlimmer hätte es dabei auch nicht mehr kommen können. Somit schaukelte der TSV das Spiel locker über die Runden und gewann auch in dieser Höhe verdient mit 3:0. In dieser Form werden sie die Saison wohl auch als Meister hinter sich bringen.
Tja, und die DJK? Heute war es ein Vorgeschmack auf die kommenden Jahre, wenn solche Spieler wie Stefan Schön oder Andreas Gehrig ihre Karriere mal beenden werden. Dann ist nix mehr mit Kreativität im Mittelfeld und schönen Pässen in die Spitze. Eine Halbzeit lang hat man nur Bälle nach vorne gedroschen, die postwendend wieder zurückkamen. Gegen leichtere Gegner kann man solche Ausfälle noch verkraften, aber nicht in solchen Spitzenspielen. Den Ansprüchen, ganz oben mitzuspielen wurde heute eine klare Absage erteilt. Mit Glück reicht es vielleicht für Platz drei, aber da dürfen sich solche Auftritte wie die letzten beiden Wochen nicht wiederholen. Mal davon abgesehen, dass man mit dieser Truppe nicht viel Freude und der Kreisliga hätte. Für mich am erschreckensten war jedoch das Auftreten unseres Trainers, welches ich hier nicht weiter kommentieren will und werde. Aber es beginnt dem Ansehen der Mannschaft zu schaden und bringt mehr als nur ein bisschen Unruhe ins Team. Dummerweise fällt das immer auf die Mannschaft zurück, denn es sind ja "die Reuchelheimer", die so sind und nicht ein einzelner Spieler. Die DJK hatte dieses Problem schon einmal und ist auf dem besten Wege ihren damaligen Ruf wiederherzustellen. Nächste Woche gegen Laudenbach kann man wieder was fürs Selbstvertrauen und für die Tordifferenz tun, man sollte aber versuchen aus dem heutigen Spiel die richtigen Schlüsse zu ziehen und nicht "Business as usual" zu machen .
21.10.2001
2:2 (1:2) gegen Mittelsinn
24 Punkte, 57:22 Tore, 4. Platz (Tabelle)
Tore: Markus Wecklein (1:0, 19. Minute), Stefan Schön (2:2, 58. Minute)
Gegentore: 1:0 (13. Minute) und 2:1 (24. Minute)
Fehlende Spieler: Gunther Tietsch, Christoph Schön
Heute trafen zwei Mannschaften aufeinander die am letzten Wochenende überzeugten. Reuchelheim gewann gegen Gauaschach 12:1 und Mittelsinn gegen Laudenbach mit 8:1. Aber im Gegensatz zur DJK, die das Spiel von vornherein schon gewonnen hatte und es nur als Schaulaufen für das Spitzenspiel gegen Müdesheim ansah, nahmen die Mittelsinner ihren Schwung aus dem letzten Spiel mit. Und genauso verlief dann auch die erste Hälfte. Mit der schlechtesten Saisonleistung der DJK lief man fast die gesamte Halbzeit den Gästen hinterher, bei denen man sich fragte, wieso die erst elf Punkte auf dem Konto haben. Bei der DJK fehlte der Wille zum Zweikampf völlig während dieser Wille beim TSV mehr als ausgeprägt war. Man merkte ihnen an, dass sie den Ball haben wollten. Hinzu kam, dass sie zwei sehr, sehr gute Stürmer in ihren Reihen hatten, die die Abwehr der DJK ein ums andere mal in Verlegenheit brachten. Erstes Opfer war der völlig indisponierte Martin Hartmann. Sein Gegenspieler hatte nach zehn Minuten seine erste Chance, als er alleine vor dem Reuchelheimer Tor auftauchte. Den ersten Schuss konnte Keeper Andreas Steiner genauso noch abwehren wie den Nachschuss. Als sich aber dann immer noch kein Reuchelheimer Abwehrspieler um den Mittelsinner kümmern wollte, ließ er sich die zweite Nachschusschance nicht mehr nehmen und versenkte mit dem dritten Schuss den Ball in den Maschen. Bei einem der wenigen konstruktiven Angriffen der DJK konnte sich Markus Wecklein zum ersten und zum letzten Mal gut in Szene setzen und schaffte den Ausgleich für die DJK, der zu diesem Zeitpunkt mehr als glücklich war. Kurz darauf jedoch ein Stellungsfehler von Michael Brendler der dem Mittelsinner Stürmer eine erneute Chance einbrachte und der hämmerte den Ball dann auch ins lange Eck an den Innenpfosten von wo aus der Ball dann auch ins Tor ging. Mittelsinn erarbeitete sich noch weitere Chancen scheiterte jedoch entweder am Pfosten oder am erneut gut aufgelegten Reuchelheimer Keeper.
Die zweite Hälfte gehörte dann eigentlich der DJK. Mittelsinn zollte dem hohen Tempo der ersten Hälfte Tribut und baute konditionell stark ab. Im gesamten zweiten Abschnitt gab es keinen wirklich gefährlichen Torschuss der Mittelsinner mehr, obwohl Ansätze dazu zu erkennen waren. Aber mit viel Glück und auch ein wenig Können konnte die DJK-Abwehr die zweite Hälfte hinten dichthalten. Was aber nicht heißt, dass es nach vorne sonderlich gut abging, denn die starke linke Seite war heute ein einziger Ausfall. Peter Hartmann, sonst in jedem Spiel einer der Besten, hatte genauso einen rabenschwarzen Tag wie Andreas Rüger, der im gesamten Spiel kaum einen Ball unter Kontrolle brachte. Auch Stefan Köbler wollte sich dem Niveau des Spiels nicht ganz entziehen und versuchte immer wieder vergeblich mit hohen Bällen gegen die kopfballstarke Mittelsinner Abwehr Chancen heraus zu arbeiten. Das Kopfballspiel war aber noch nie die Stärke der DJK und so hielten sich die Chancen, die aus den Flanken resultierten "in Grenzen". Genauso ging es mit den Ecken, die aus Reuchelheimer Sicht das Wort "Gefahr" nicht verdienten. Hinzu kamen noch überhastete Abschlüsse aus der zweiten Reihe unserer Mittelfeldspieler, die eher in die Kategorie "Hochschusswettbewerb" als auf einen Fußballplatz gehörten. Heute fehlten die flachen Bälle in die Spitze fast völlig und dabei waren es gerade solche Pässe, die in den letzten Spielen für Gefahr sorgten. Einzig Stefan Schön spielte trotz einer Verletzung ein hervorragendes Spiel und ihm war es dann auch vorbehalten den verdienten Ausgleich zu erzielen.
In der ersten Hälfte hat man wieder mal gesehen, was die offensive Ausrichtung unseres Mittelfeldes für Probleme für die Abwehr nach sich zieht. Wenn von fünf Mittelfeldspielern meistens vier offensiv spielen ergeben sich für den Gegner Überzahlsituationen, wie man sie sich schöner nicht wünschen kann. Und im Gegensatz zu den meisten Mannschaften in dieser Klasse hatte der TSV Mittelsinn die Leute dazu, diese Schwäche auszunutzen. So standen die Reuchelheimer Abwehrspieler mehr als einmal vor der Frage, welchen Mann sie jetzt decken oder angreifen sollen. Auch wenn viele es auf den erhöhten Alkoholkonsum des Vorabends zurückführen möchten, dass dieses Spiel teilweise so schlecht war, waren es doch auch einige "Nichttrinker", die heute weit unter ihren Möglichkeiten spielten. Falls es sich jetzt bewahrheitet, dass im nächsten Spiel in Müdesheim kein einziger Schön auf dem Platz stehen sollte, dann wird das eine ganz harte Nuss für die DJK, die mit der heutigen Leistung beim besten Willen nicht zu knacken sein wird.
14.10.2001
12:1 (5:0) in Gauaschach
23 Punkte, 55:20 Tore, 4. Platz (Tabelle)
Tore: Martin Wittner (1:0, 2. Minute), Stefan Köbler (2:0, 16. Minute), Markus Wecklein (3:0, 18.Minute, 4:0, 20. Minute, 5:0, 38. Minute, 8:0, 63. Minute und 12:1, 85. Minute ), Andreas Rüger (6:0, 47.Minute, 7:0, 55. Minute, 9:1, 67. Minute und 11:1, 79. Minute ), Stefan Schön (10:1, 76. Minute)
Gegentore: 1:8 (65. Minute)
Fehlende Spieler: Gunther Tietsch, Kevin Stoll, Christoph Schön
Auch wenn man es nicht glauben mag. Gegen den ehemaligen Angstgegner der Reuchelheimer gab es das höchste Ergebnis der letzten Jahre. Nach dem ersten Sieg auf Gauaschacher Boden im Abstiegsjahr und dem grandiosen Spiel in der letzten Saison fuhr man mit einer gehörigen Portion Siegeswillen nach Gauaschach. Mit dem Bestreben, den Platzherren gleich mal zu zeigen wo es lang geht legte die DJK richtig los und erzielte noch in der ersten
Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß von Martin Wittner die Führung. Kurz darauf verletzte sich der Gauaschacher Torhüter bei einem Zusammenprall mit Peter Heuler und spielte die restliche erste Hälfte mehr
schlecht als recht zu Ende. Kurz darauf erzielte Spielertrainer Stefan Köbler ebenfalls mit einem direkt verwandelten aber haltbaren Freistoß die 2:0 Führung. Jetzt begann das Torfestival der Herren Wecklein/Rüger. Mit seinem ersten Lupenreinen Hattrick und tatkräftiger Unterstützung des Heimkeepers schraubte Markus Wecklein das Ergebnis noch vor der Pause auf 5:0 hoch. Erst jetzt hatte Gauaschach seine drei Chancen zum Ehrentreffer, die in den ersten beiden Fällen Keeper Andreas Steiner gut abwehren konnte und im letzten Fall in einem verschossenen Elfmeter gipfelten.
Nach der Pause stand ein neuer Torwart im Gauaschacher Tor, der der DJK das Tore schießen noch einfacher machte als sein Vorgänger. Dementsprechend trafen Andreas Rüger (4x), Markus Wecklein (2x) und Stefan Schön (1x) ins gegnerische Tor. Der Ehrentreffer resultierte aus einem Ballverlust im Mittelfeld, den die aufgerückte Abwehr und auch der Keeper nicht verhindern konnte. Am Ende spielte Gauaschach sogar nur noch mit neun Mann, da das Spiel unnötigerweise auch noch ruppig wurde.
Heute kam die Spielweise der DJK dem Torekonto zugute (wann hatten wir schon mal einen Schnitt von 5,5 Toren pro Spiel?). Auch in diesem Spiel waren die Mittelfeldspieler sehr offensiv, was Übergewicht im Sturm bedeutete aber auch des öfteren Unterzahl in der Abwehr. Aber es scheint sich herauszukristallisieren, dass dies die neue Spielweise der DJK ist, die viele Tore aber auch viele Gegentore ermöglicht. Mit etwas mehr Pech wäre man nämlich mit vier bis fünf Gegentoren nach Hause gefahren. Solange das aber vorne ausgeglichen wird, muss man das so akzeptieren. Profitieren tut die DJK im Moment natürlich von der ausgezeichneten Form von Markus
Wecklein, der in der Form seines noch jungen Lebens ist und eine sehr, sehr gute Trefferquote hat. Dabei passiert das meiste von der linken Seite, dem Sahnestück der DJK. Mit Peter Hartmann, eigentlich mit der beste Reuchelheimer dieses Jahr, der die linke Seite rauf und runter rennt und dabei hervorragende Flanken schlägt und Stefan Köbler, der mit seinen präzisen Zuspielen, egal ob flach oder hoch, die Spitzen hervorragend einsetzt. Unauffällig aber effektiv lautet das Motto dieses Jahr von Stefan Schön. War er die Jahre zuvor DER Toptorschütze der DJK stellt er sich dieses Jahr mehr in den Dienst der Mannschaft, hilft oft hinten (!) aus und
füttert ebenfalls mit Zuckerpässen die Spitzen .Dass er dabei auch noch ab und an ins gegnerische Tor trifft ist dabei noch eine Zugabe. Mit dem Schwung dieser Partie muss man nun daheim gegen Mittelsinn gewinnen. Sollte das gelingen, kann mit stolzgeschwellter Brust und viel Selbstvertrauen zum Spitzenspiel nach Binsfeld/Müdesheim fahren. Und dann wird sich zeigen, was der beste Sturm gegen die beste Abwehr ausrichten kann.
07.10.2001
5:1 gegen Hundsbach
20 Punkte, 43:19 Tore, 4. Platz (Tabelle)
Tore: Christoph Schön (1:0, 8. Minute und 3:0, 29. Minute), Markus Wecklein (2:0, 23.Minute und 4:0, 31. Minute), Stefan Köbler (5:1, 82. Minute, Foulelfmeter)
Gegentore: 1:4 (Foulelfmeter, 37. Minute)
Fehlende Spieler: Gunther Tietsch, Kevin Stoll
Alleine das Ergebnis des heutigen Spieles bot Anlass zur ausgelassenen Freude. Das Spiel der DJK, wie schon am vergangenen Sonntag, leider nicht. Dabei begann es außerordentlich gut für die Reuchelheimer. Gleich in der ersten Minute hatte Christoph Schön bei einem Kopfball die große Möglichkeit zur 1:0 Führung. Im Gegenzug hätte Hundsbach das Spiel schon vorentscheiden können. Bei zwei gut vorgetragenen Angriffen war aber Endstation am Fuß des erneut gut aufgelegten Reuchelheimer Keepers. Danach war es fast wie in Arnstein. Hundsbach drückte auf das Reuchelheimer Tor und die Abwehrspieler hatten ihre liebe Not mit ihren kreuzenden Gegenspielern. Aber nicht die direkten Stürmer waren das Problem sondern die sträflich ungedeckten Mittelfeldspieler der Hundsbacher. Defensiv spielten die Reuchelheimer Mittelfeldspieler, abgesehen von Andreas Gehrig, so schlecht wie bisher noch nicht in dieser Saison. Dementsprechend konnten sich die Hundsbacher Überzahlen erarbeiten, die dann auch in Torchancen mündeten. Wie aus heiterem Himmel fielen dann die Reuchelheimer Tore. Mit vier Kontervorstößen wurde die entblößte Abwehr der Hundsbacher überrumpelt und es stand nach den Doppelpacks von Christoph Schön und Markus Wecklein 4:0. Dass dieses Ergebnis den Spielverlauf auf den Kopf stellte war den Reuchelheimern natürlich egal. Noch vor der Pause kam Hundsbach durch einen Foulelfmeter zum Ehrentreffer.
In der zweiten Hälfte spielten die Gäste früh nur noch mit zehn Mann, da einer ihrer Abwehrspieler nach einer Notbremse den Platz verlassen musste. Wer jetzt gedacht hatte, dass das Tore schießen weitergehen würde, sah sich getäuscht. In einer, so muss man es wohl ausdrücken, katastrophalen zweiten Hälfte verspielten sich die Reuchelheimer trotz des noch erzielten 5:1 per Foulelfmeter einige Sympathien bei den Zuschauern, die, wie es in Reuchelheim Sitte ist, mal wieder mehr mit ihrer eigenen Mannschaft haderten als gegen den Gegner zu schreien. Kopflos, ideenlos und sehr eigensinnig wurden die Angriffe vorgetragen. Begünstigt durch einen ebenfalls katastrophalen Schiedsrichter rannten man sehr oft ins Abseits und die größten Chancen wurden leichtfertig vergeben. Hundsbach blieb das ganze Spiel über gefährlich und scheiterte entweder am Reuchelheimer Keeper, am eigenen Unvermögen oder am Pech.
Was man in Arnstein schon feststellen musste sah man heute bestätigt. Der spielerische Schwung der ersten Begegnungen ist dahin. Das einzige, was noch gut klappt, ist das Tore schießen. So langsam wird das Gewinnen zur Gewohnheit und man denkt anscheinend, dass das gegen solche Gegner von alleine geht. Vor allem im Spielaufbau und bei Standardsituationen ist Reuchelheim weit weg von einer "Spitzenmannschaft" in der A-Klasse. Nur ein bisschen 4-gegen-2 und Spielen beim Training reicht halt auf Dauer nicht, um ganz oben mitzuspielen. Zweikämpfe, Doppelpass, das Auge für den Mitspieler und Standards darf man nicht eine Saison lang vernachlässigen. Nur mit Euphorie kann man die nächsten Spiele nicht gewinnen, auch wenn es bisher sehr gut lief in dieser Saison.