
Der Aufstieg 2004 - Das Wunder von Reuchelheim
Der 19.05.2004 - Ein nicht ganz alltäglicher Tag in Reuchelheim. Die DJK Reuchelheim steigt zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte in die Kreisklasse auf. Im Gegensatz zu den ersten beiden Erfolgen kam dieser allerdings überraschend und ist kaum geringer einzuschätzen als der erste Aufstieg von 1992. Vor allem, da ein Großteil dieser Mannschaft auch 12 Jahre später wieder dabei war.
Wie alles begann:
Juli 2003:
Die Saisonvorbereitung steht unter keinem guten Stern. Aus finanziellen Gründen kann die DJK Reuchelheim keinen Trainer verpflichten und notgedrungen übernimmt Daniel Schweiger das Traineramt. Ein junger Spieler namens Florian Sauer stößt zur Mannschaft, ein Name, den vor allem in der Hinrunde einige gegnerische Verteidiger bald auswendig können. Der erste Test geht mit 0:8 gegen Thüngen verloren. Auch der zweite Test mit dem 6:0 gegen die Altherren von Gänheim kann nicht überzeugen.
August 2003:
Der Auftakt gegen Gräfendorf endet unglücklich 1:1. Viele vergebene Torchancen verhindern den gelungenen Saisonstart. Auch in Obersinn beim 1:2 war man nicht die schlechtere sondern die unglücklichere Mannschaft. Aber man deutete schon an, dass man oben mithalten könnte. Stark ersatzgeschwächt gewann man dann 3:2 in einem schwachen Spiel gegen Gemünden II um dann am folgenden Wochenende das erste Ausrufezeichen der Saison zu setzen. In einem packenden Spiel musste die DJK fast auf die gesamte Abwehr verzichten und schlug dennoch den Favoriten Gauaschach mit 7:3 auf dessem Platz.
September 2003:
Dem Kantersieg in Gauaschach folgte weiter ersatzgeschwächt ein ungefährdetes 9:1 gegen Schaippach und ein hart umkämpftes 3:0 in Büchold. Nun kam der erste Favorit auf den Reuchelheimer Sportplatz und man konnte in einem hochklassigen Spiel die Retzbacher mit 3:0 schlagen. Plötzlich stand die Truppe zum ersten Mal auf einem Aufstiegsplatz. Aber von Träumereien war noch nicht die Rede. Nach dem 8:1 in Burgsinn war man fast zum ersten Mal auf Platz eins gestanden, aber das Gegentor kurz vor Schluss verhinderte dies.
Oktober 2003:
In Bestbesetzung antretend reichte es gerade so zu einem 3:1 gegen Stetten II und dann kam nach sieben Siegen und 36 Toren in Folge das Spitzenspiel gegen Aschfeld, dass man als Tabellenführer antrat. Die Partie ging nach großem Kampf unglücklich 0:1 verloren, weil man im Gegensatz zu Aschfeld die wenigen Chancen nicht verwerten konnte. Schwerwiegender als die Niederlage aber hätte die rote Karte für den überragenden Libero Andreas Gehrig und die Verletzung von Christoph Schön sein können, dachten zumindest alle. Dennoch konnte man im Spiel darauf Laudenbach mit 3:1 niederringen. Und dann kam das Spiel, nachdem die DJK zum ersten Mal laut über den Aufstieg nachdenken durfte, denn mit solch einem unverschämten Glück wie in Mittelsinn konnte man gar nicht anders als aufsteigen. 6x Aluminium, 3x das leere Tor nicht getroffen und einen Elfmeter verschossen...so die Bilanz des Gastgebers Mittelsinn. Aber es gab auch die Schattenseite: neben Chrsitoph Schön fielen jetzt auch Klaus Sauer und Stefan Schön wegen Verletzung aus und neben Andreas Gehrig war nun auch Christian Nöth wegen einen roten Karte gesperrt. Und als sollte dieses Spiel nicht schon in die Annalen der DJK eingehen setzte man gegen Hundsbach noch einen oben drauf. 2:0 geführt, kurz vor dem Ende das 2:3 bekommen und in den letzten beiden Minuten noch zwei Tore geschossen. So ging dieser turbulente Monat für die DJK zu Ende und man war immer noch auf einem Aufstiegsplatz...
November 2003:
Auch in Bühler/Münster erzwang sich die DJK einen 2:1-Sieg nach einem 0:1-Rückstand und auch dieses Mal wieder in Unterzahl. Jetzt folgte ein souveränes 5:2 gegen Heßdorf/Weyersfeld und das nächste "Glücks"-spiel in Gräfendorf. Ein 0:1 konnte in den letzten fünf Minuten zum 2:1-Sieg gedreht werden und dabei wurde den Gastgebern kurz vor dem Ende noch der Ausgleich wegen Abseits (ungerechtfertigterweise) nicht anerkannt. Der krönende Abschluss dieses Jahres sollte aber die mit Abstand beste Saisonleistung gegen Obersinn werden. Auch hier gab es ein 0:1 und auch hier konnte die DJK das Spiel zwanzig Minuten vor Schluss zum 3:1 drehen.
März 2004:
Das neue Jahr begann mit einem 5:0 in Schaippach, einem 3:1 gegen Büchold und einem 1:2 gegen Retzbach. Das war wiederum auch das Ende der Reuchelheimer Siegesserie von neuen Dreiern in Folge. Aber die ersten Spiele machten klar, dass der Schwung des Jahres 2003 etwas dahin war und der Aufstieg kein Selbstläufer werden würde. Außerdem drehte sich das Glück der Hinrunde nun zu Ungunsten der DJK. Den in Retzbach fielen zum ersten Male Gegentore in letzter Minute und es sollten weitere folgen.
April 2004:
Das Spiel gegen Burgsinn II gewann man am grünen Tisch und das Nachholspiel gegen Gemünden mit 2:1 und kläglicher Leistung. Dann kam es zum Showdown zwischen Reuchelheim und Gauaschach. Wer gewinnt, war so gut wie durch. Es wurde ein packendes Spiel, in dem die DJK lange verdient in Führung lag und am Ende doch wieder in letzter Sekunde den Ausgleich hinnehmen musste. Es folgte ein ungefährdetes 3:0 in Stetten und dann kam es zum Spitzenspiel gegen die punktgleichen Aschfelder. Man führte auch in diesem Spiel lange und wieder gelang dem Gegner der entscheidende Treffer in den Schlussminuten. Damit war der Meisterschaftszug endgültig abgefahren. Jetzt galt es den auf einmal wieder gefährdeten zweiten Platz gegen Obersinn zu behaupten.
Mai 2004:
Der Wonnemonat Mai sollte auch ein solcher für die DJK werden! Es gelang nun ein 2:0 gegen eine stark ersatzgeschwächte Laudenbacher Mannschaft und ein 4:2 gegen Mittelsinn, dass einen 0:3-Rückstand fast noch aufgeholt hätte. Man merkte der Mannschaft an, dass sie die Saison mit minimalem Aufwand bestritt und nun doch arg mit der Kondition zu kämpfen hatte. Das Schlüsselspiel gab es dann in Hundsbach. Man konnte eine hochverdiente 1:0-Führung nicht halten und Hundsbach konnte mit den einzigen beiden Chancen des Spiels in Führung gehen. Dennoch gelang Markus Wecklein praktisch mit dem Schlusspfiff der Ausgleich und damit war klar: die Meisterschaft war gegessen, aber mit einem Sieg im nächsten Spiel war der Aufstieg perfekt. Und es wurde ein hochgradig spannendes Spiel, in dem die DJK mal wieder 0:1 in Rückstand geriet aber am Ende mit 3:1 den Aufsteig perfekt machen konnte. Das 2:0 im letzten Spiel gegen Heßdorf Weyersfeld hatte da nur noch statistischen Wert.
Statistik 2003/2004:
Hinrunde: 37 Punkte - 55:20 Tore - 12 Siege (7 Heim, 5 Auswärts) - 1 Unentschieden (1 Heim, 0 Auswärts) - 2 Niederlagen (0 Heim, 2 Auswärts)
Rückrunde: 35 Punkte - 34:14 Tore - 11 Siege (5 Heim, 6 Auswärts) - 2 Unentschieden (1 Heim, 1 Auswärts) - 2 Niederlagen (1 Heim, 1 Auswärts)
Gesamt: 72 Punkte - 89:34 Tore - 23 Siege (12 Heim, 11 Auswärts) - 3 Unentschieden (2 Heim, 1 Auswärts) - 4 Niederlagen (1 Heim, 3 Auswärts)
Torschützen:
Die Toptorjäger waren mit Sicherheit Florian Sauer und Markus Wecklein. Den beiden gelangen in der Hinrunde 27 Tore und in der Rückrunde immer noch 15. Dazu kommen noch Martin Wittner (13), Stefan Schön (11) und Christoph Schön (10).
Auf vielfachen Wunsch die Trefferquote pro Spiel:
Markus Wecklein - 0,79 Tore/Spiel (22 Tore/28 Spiele)
Florian Sauer - 0,74 Tore/Spiel (20 Tore/27 Spiele)
Christoph Schön - 0,71 Tore/Spiel (10 Tore/14 Spiele)
Aufällig: Markus Wecklein trifft mehr auswärts wie daheim (13:9) und Florian Sauer mehr daheim wie auswärts (14:6). Stefan Schön mag es mehr auf des Gegners Platz (8:3) und Martin Wittner mehr vor heimischem Publikum (10:3). Christoph Schön kann sich nicht so recht entscheiden und trifft knapp mehr daheim wie auswärts (6:4).
Einsätze - Maximal 29, Burgsinn II war ausgefallen (Spiel und Bank zusammen):
Auf 29 Einsätze kamen Frank Bohla und Gunther Tietsch. Nur einen Einsatz weniger machten Martin Wittner, Michael Brendler und Markus Wecklein. Mit zwei fehlenden Spielen folgt Andreas Steiner und Florian Sauer und mit 26 Einsätzen Stefan Schön.
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